Werbung:Historische Botschaften

Eine Ausstellung in Frankfurt beschäftigt sich mit Werbekampagnen in Deutschland in den vergangenen sieben Jahrzehnten. Die Ausstellung trägt den vielsagenden Namen "Berührt - verführt".

Dank Werbung ist das Leben einfach: Man weiß, welches Getränk Flügel verleiht und welches Abwehrkräfte aktiviert, womit man morgen noch kraftvoll zubeißen kann und wie Waschmaschinen länger leben. So war das auch schon vor Jahrzehnten, wenn auch doch ein kleines bisschen anders, wie die Ausstellung "Berührt - Verführt. Werbekampagnen, die Geschichte machten" in Frankfurt zeigt. Was heute in der Fernsehwerbung Veggie-Bratlinge und cholesterinsenkende Margarine sind, war in den Fünfzigerjahren ein Hering auf wasserblauen Plakaten. Klare Botschaft des Hochseefischerverbands 1960: Wer Fisch isst, lebt gesünder. Im Museum für Kommunikation werden von Freitag an 50 Kampagnen aus 70 Jahren zu sehen sein, die zu ihrer Zeit so bekannt waren wie heute quadratisch-praktisch-gute Schokolade und Gummibären, die Kinder froh machen. Viele hatten solchen Kultstatus, dass nach dem Zweiten Weltkrieg große Comebacks inszeniert wurden. Der Maggie-Koch Fridolin, die Persilfrau oder ihre heute unbekanntere rothaarige Konkurrentin Johanna, die im Osten wie im Westen des geteilten Landes für Feinwaschmittel posierte. "Da bin ich wieder!" hieß es in der DDR. "Jetzt wieder in Friedensqualität" in Westdeutschland.

© SZ vom 01.10.2015 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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