Veröffentlichung intimer Fotos:Jennifer Lawrence fühlt sich sexuell ausgebeutet

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Schauspielerin Jennifer Lawrence äußerte sich zu den gestohlenen Nackfotos. (Foto: REUTERS)
  • Jennifer Lawrence bezeichnet Nacktfoto-Klau als sexuellen Missbrauch
  • Die Schauspielerin will, dass die Täter zur Rechenschaft gezogen werden

Lawrence will eine Gesetzesänderung

Die Oscar-Preisträgerin Jennifer Lawrence findet klare Worte zur Veröffentlichung intimer Fotos von ihr. Sie fühle sich sexuell ausgebeutet und verletzt, sagte die 24-Jährige der Zeitschrift Vanity Fair. Ihrer Meinung nach müssen die Betreiber der Websites, auf denen die Bilder veröffentlicht wurden, zur Rechenschaft gezogen werden. "Das Gesetz muss geändert werden und auch wir müssen uns ändern", sagte Lawrence.

Intime Fotos von zahlreichen Prominenten gestohlen

Die Schauspielerin zählte zu der ersten Gruppe von Prominenten, die in den vergangenen Wochen Opfer eines Hackerangriffes geworden waren. Datendiebe hatten Tausende Privatfotos aus Cloud-Diensten gestohlen und veröffentlicht. Neben Lawrence waren auch zahlreiche andere berühmte Frauen wie die Sängerin Rihanna, Kim Kardashian, die Schauspielerin Vanessa Hudgens und das Model Cara Delevingne betroffen.

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Debatte über die Selfie-Kultur

Die Vorfälle haben eine Diskussion über den Umgang mit privaten Bildern in Zeiten des Internets ausgelöst. Besonders in Internetforen äußerten sich einige User abfällig über den leichtfertigen Umgang von Prominenten mit ihrer Privatsphäre. Wer schon so selbstverliebt und naiv sei, um Nacktfotos von sich in eine Cloud zu stellen und sie nicht ausreichend sichert, sei selbst Schuld an dem Datendiebstahl - so der Tenor.

Lawrence sieht das anders. "Nur weil ich in der Öffentlichkeit stehe, nur weil ich Schauspielerin bin, heißt das nicht, dass ich so etwas will", sagte die Oscar-Preisträgerin. "Es ist mein Körper, und es muss meine Entscheidung sein. Und die Tatsache, dass es das nicht war, ist einfach widerlich. Ich kann nicht glauben, dass wir in solch einer Welt leben."

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Man kann nur staunen über die aktuelle Selfie-Debatte. Selbst schuld, sagen manche: Wer ist schon so naiv und selbstverliebt, Nacktfotos von sich zu machen und das Ganze dann der Cloud anzuvertrauen. Genau darin liegt der Skandal.

Kommentar von Gerhard Matzig

Bilder waren nur für ihren Freund bestimmt

Lawrence, die unter anderem in "Die Tribute von Panem" mitspielte, hatte die Nacktfotos nach eigenen Angaben während einer Fernbeziehung an ihren damaligen Freund geschickt. "Es war eine liebevolle, gesunde, großartige Beziehung über vier Jahre. Es war eine Fernbeziehung. Entweder dein Freund sieht sich Pornos an oder dich", sagte die Schauspielerin.

© Sueddeutsche.de/dpa/afp/sosa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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