Vermisste Jenisa:Staatsanwaltschaft ermittelt wieder

Lesezeit: 1 min

Ist der mutmaßliche Mörder des fünfjährigen Dano auch für das Schicksal der vermissten Jenisa aus Hannover verantwortlich? Die Staatsanwaltschaft hat jetzt die Ermittlungen gegen den Mann wieder aufgenommen.

  • Staatsanwalt ermittelt wieder im Fall der verschwundenen achtjährigen Jenisa
  • Verdächtiger ist der Mörder des fünfjährigen Dano - gegen ihn wurde schon einmal in dem Fall ermittelt
  • Mutmaßlicher Täter verstrickte sich damals in Widersprüche

Nach dem Tod des fünfjährigen Dano in Herford ermittelt die Staatsanwaltschaft Hannover gegen den geständigen Tatverdächtigen nun auch wieder im Fall der vor sieben Jahren verschwundenen Jenisa. Nach eingehender Prüfung habe man sich entschlossen, die Ermittlungen gegen den 43-Jährigen wieder aufzunehmen, teilte die Staatsanwaltschaft mit.

Nach dem Verschwinden der Achtjährigen hatte er bereits sechs Wochen in Untersuchungshaft gesessen.

Indizien deuteten damals auf den Mann als Täter, er bestritt dies aber. Eine Anklage wegen Kindesentziehung gegen den Verdächtigen lehnte das Landgericht 2010 ab. Jenisa wurde bis heute nicht gefunden.

Der fünfjährige Dano war im März dieses Jahres verschwunden. Anfang April wurde er in Herford, fünf Kilometer nordöstlich von Bielefeld, tot aufgefunden. Der 43-Jährige, ein Nachbar und Vater eines Spielkameraden des Kindes, gestand, den Jungen getötet zu haben. Angeblich wollte er dadurch vertuschen, dass er den Fünfjährigen geohrfeigt hatte. Die Staatsanwaltschaft Bielefeld hat nun Anklage gegen den Mann erhoben. Jetzt muss das Landgericht entscheiden, ob es die Ankläge zulässt.

43-Jähriger bereits vor sieben Jahren unter Verdacht

Als Jenisa vor sieben Jahren verschwand, konnte dem Mann ein Verbrechen nicht nachgewiesen werden, obgleich er sich in Widersprüche verstrickt hatte. Die Polizei fand damals Kleidung des Mädchens am Rand einer Autobahn. Obwohl sich der Verdächtige in der Nähe des Fundortes unterwegs gewesen war und Zeugen ihn mit Jenisa im Wagen gesehen haben wollen, wurden bei der Untersuchung seines Autos und seiner Wohnung nur wenige belastende Spuren gefunden. Eine Anklage wegen Kindesentziehung lehnte das zuständige Landgericht 2010 ab.

Zuletzt gesehen wurde Jenisa im Fahrstuhl eines Hochhauskomplexes. Offenbar war sie auf dem Weg zu einer Tante, die nicht zu Hause war. Nach Medienberichten handelte es sich bei ihr um die Lebensgefährtin des 43-Jährigen. Mit ihr soll er dann nach Herford umgezogen sein. Kurz vor dem Tod des fünfjährigen Dano soll sie mit den fünf Kindern des Paares aus der gemeinsamen Wohnung ausgezogen sein.

© SZ.de/dpa/soli - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: