Vergewaltigsvorwürfe an New Yorker Uni:Deutscher Student verklagt US-Hochschule

  • Der deutsche Student Paul Nungeßer wehrt sich mit einer Klage gegen die Columbia-University gegen den Vorwurf, er habe eine Kommillitonin vergewaltigt.
  • Die Hochschule habe zugelassen, dass er Opfer einer Belästigungskampagne geworden sei, so die Begründung Nungeßers.
  • Emma Sulkowicz hatte weltweit Aufsehen erregt, als sie nur noch mit einer Matratze auf dem Campus erschien, um auf ihre angebliche Vergewaltigung aufmerksam zu machen.

Seit September 2014 trägt die US-Kunststudentin Emma Sulkowicz eine Matratze mit sich, sobald sie auf dem Campus der Columbia University in New York unterwegs ist. Ein schweres blaues Ding, 22 Kilogramm, 90 mal 200 Zentimeter groß. Carry That Weight - Trage diese Last, nennt sie ihre Performance, denn auf einer ähnlichen Matratze wie dieser sei sie von ihrem deutschen Kommilitonen Paul Nungeßer im August 2012 vergewaltigt worden.

Jetzt hat Nungeßer vor einem Gericht in Manhattan Anzeige gegen seine Universität erstattet (hier finden Sie das Originaldokument). Sein Vorwurf: Die Verantwortlichen der Universität hätten ihn nicht vor den öffentlichen Anschuldigungen und der Protestaktion geschützt. Vielmehr habe die Universität den Matratzenprotest unterstützt und zugelassen, dass Sulkowicz ihn als Massenvergewaltiger bezeichnet habe.

2013 zeigte Sulkowicz den deutschen Studenten an, auch seine Ex-Freundin und eine Bekannte aus der Verbindung Alpha Delta Phi gaben an, von Nungeßer sexuell missbraucht worden zu sein. Im Dezember wandte der Beschuldigte sich an die New York Times und bestritt die Vorwürfe. Es habe sich um einvernehmlichen Sex gehandelt. Seine Klage kritisiert Sulkowicz in der "New York Times" nun als "lächerlich". Ein Sprecher der Columbia Universität wollte sich zunächst nicht äußern.

Linktipp: Anfang des Jahres gab Paul Nungeßer dem SZ-Magazin ein ausführliches Interview.

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