Valentinstag:Wo's die Liebe hinzieht

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Am Sonntag herrschte Ausnahmezustand deluxe. Zwei Beispiele aus Brandenburg, eines aus Paris, eines aus London - und natürlich eines aus Thailand, dem Land der Abenteuer-Hochzeiten.

Von Martin Wittmann

Am Sonntag war Valentinstag, also Ausnahmezustand deluxe. Zwei Beispiele aus Brandenburg: Diebe haben in Königs Wusterhausen in der Nacht zum Sonntag sämtliche Rosen aus einem Blumenladen gestohlen. Dabei seien 140 rote und zehn weiße Rosen erbeutet worden, teilte die Polizei mit, die den materiellen Schaden auf 450 Euro schätzt. Nach Recherchen dieser Zeitung geht die Polizei damit intern von einem Wert von drei Euro je Rose aus (Vermutungen der SZ, dass bei "Königs Wusterhausen" eine Bindestrich fehlt, bestätigten sich nicht). Unterdessen erhielt eine 33-Jährige in Bernau einen unerwünschten Valentinsgruß: Auf ihrem Auto war die Frontscheibe mit einem Plakat zugeklebt, "Happy Valentinstag" stand darauf. Zudem war der Wagen mit Rosen gefüllt. Als Spender wurde ihr 36-jähriger ehemaliger Liebhaber ermittelt, der sich mit dem Blumengruß "ordentlich in Unkosten" gestürzt habe, wie die Polizei mitteilte. Die Frau sei indes "ziemlich aufgebracht" gewesen, schilderte ein Polizeisprecher den emotionalen Zustand der Frau (doch kein Wort darüber, wie es im Innersten ihres Autos aussah). Das Opfer erstattete Anzeige, gegen den Ex-Freund wird nun ordentlich wegen Stalkings ermittelt.

Zum Internationalen: Ein Brite hat am Valentinstag auf dem Titel des Observer um die Hand seiner Freundin angehalten. James Greig hält da im Anzug und auf Knien einen Verlobungsring in die Kamera. "Willst du mich heiraten, Katie?", stand daneben. In Paris wiederum waren an öffentlichen Plätzen sehr persönliche Liebesbotschaften auf Anzeigetafeln zulesen. Die Stadt hatte die "mots d'amour", die liebevollen Worte, zuvor per Internet von Einwohnern und Touristen eingesammelt. "Ein Leben ohne dich ist unvorstellbar", hieß es etwa arg unoriginell am Opernplatz. Wieviele Verliebte sich von der individuelleren Aufforderung "Komm' um 16 Uhr zum Flughafen" angesprochen fühlten, ist unbekannt. In Thailand nahmen Paare des Wochenende zum Anlass, abenteuerliche Hochzeiten zu feiern, wie hier am Samstag Jintara Promachat und ihr Vermählter Kittinant Suwansiri.

Und ja: Katie hat natürlich "yes" gesagt. Wer allerdings zum Pariser Flughafen geladen hatte, konnte nicht ermittelt werden. Im Zweifelsfall steckt ein geschäftstüchtiges Taxiunternehmen dahinter.

© SZ vom 15.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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