USA:Massaker als Laientheater

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Reenactment mal anders: Anstatt an Bürgerkriegs-Schlachten zu erinnern, spielen Aktivisten einen Lynchmord an einem Schwarzen nach. (Foto: Alfred Rinaldi)

Jedes Jahr kommt Ende Juli eine Gruppe von Aktivisten im US-Bundesstaat Georgia zusammen. Sie führen ein makaberes Ritual auf: die Nachstellung eines Lynchmords aus dem Jahr 1946.

Von Alfred Rinaldi, Monroe

Die Stimmung ist angespannt in der First African Baptist Church im Städtchen Monroe. Vor der Tür sind vier Polizisten postiert - "nur um dem Verkehr zu regeln", beschwichtigen sie. Ein paar Kilometer entfernt hält der Ku-Klux-Klan eine Versammlung ab; immer wieder rauschen Autos an der Kirche vorbei, an denen provokant die Südstaatenflagge flattert. Pastorin Cassandra Greene macht das nicht nervös. "Ich bin zwar Christin, aber wenn es nötig ist, kämpfe ich auch", sagt die resolute Mittfünfzigerin.

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