USA:Letzter lebender Suchhund von 9/11 gestorben

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In Texas stirbt ein Hund - und Dutzende Feuerwehrleute trauern. Doch "Bretagne" war nicht einfach nur irgendein Golden Retriever, sondern eine Art Nationalheldin.

Es ist eine ungewöhnliche Szene, das sich am Montag vor einer Tierarztklinik in einem Vorort der texanischen Stadt Houston zugetragen hat. Mehr als ein Dutzend Feuerwehr-Einsatzkräfte stehen Spalier, als die Hundedame Bretagne mit ihren Besitzern den Weg zum Tierarzt bestreitet. Es sah nicht gut aus. Die Tierärzte konnten der Hündin nicht mehr helfen. Sie musste eingeschläfert werden.

Es ist eine ungewöhnliche, aber auch eine denkwürdige Szene, die sich da zugetragen hat. Bretagne war nicht einfach nur irgendein Golden Retriever, sondern der letzte noch lebende Suchhund, der vor fast 15 Jahren am Ground Zero unmittelbar nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 eingesetzt worden war, w ie der Houston Chronicle berichtet.

Bretagne war für Katastrophen geschult

Zehn Tage lang hatte die damals zweijährige Hündin gemeinsam mit ihrer Besitzerin Denise Corliss in den Trümmern des World Trade Centers nach Überlebenden und Leichen gesucht. Es folgten weitere Einsätze der Hundedame, die für Katastrophen ausgebildet war. So etwa auch bei den Hurrikanen Katrina und Rita im Jahr 2005.

Vor sechs Jahren beendete Bretagne zwar ihren Dienst, war seither aber gern gesehener Gast an Schulen. Sie half Kinder mit Autismus, außerdem stand sie Grundschülern bei deren ersten Leseübungen bei. Der Vorteil der Hündin: Ein unvoreingenommenes Gehör, das alle Aussagen der Schüler gleichwertig wahrnimmt und keine Unterschiede macht. Im Jahr 2014 wurde Bretagne für einen Preis nominiert, bei dem besonders heldenhafte Hunde ausgezeichnet wurden.

Was sich am Montag in Houston abspielte, trug Züge eines Staatsbegräbnisses. In eine US-Flagge gehüllt, trugen die Feuerwehrleute die Hündin aus dem Gebäude des Tierarztes. Anschließend wurde sie bestattet - und mit einem rührenden Facebook-Post verabschiedet.

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