USA:Kalifornisches Inferno

Verheerende Waldbrände zerstören das Umland von San Francisco. Grund ist die extreme Trockenheit.

Wald- und Buschbrände haben in Nordkalifornien Hunderte Wohnhäuser und Gebäude zerstört. Mindestens ein Mensch kam ums Leben, Tausende Bewohner ergriffen die Flucht. Gouverneur Jerry Brown rief den Notstand für weitere Gebiete aus, um Hilfe des Bundes zu bekommen. Gleichzeitig bat Kalifornien die umliegenden Staaten Nevada, Oregon, Utah, Colorado und Washington um Unterstützung. Experten bezeichnen die Brände als die unberechenbarsten seit Jahrzehnten. Hauptursache für die rasende Ausbreitung sei die Trockenheit nach vier Jahren Dürre. Besonders dramatisch war die Lage im Bezirk Lake County nördlich von San Francisco.

In der Stadt Middletown brannten ganze Häuserreihen bis auf die Grundmauern nieder. Am Sonntagnachmittag versuchten Feuerwehrleute im Westen der Ortschaft, die Brände zu löschen. Menschen flüchteten in Scharen in Autos und wichen dabei glimmenden Telefonmasten, herabgefallenen Stromleitungen und umgeknickten Bäumen aus. Mancherorts "gibt es nichts außer ausgebrannten Häusern, ausgebrannten Autos", sagte Augenzeuge George Escalona der Nachrichtenagentur AP. Nach Angaben der Feuerwehr waren etwa 5000 Menschen ohne Strom.

Zuvor waren bereits ganze Städte in Lake County geräumt und Anwohner entlang eines 56 Kilometer langen Autobahnabschnitts in Sicherheit gebracht worden. Ein Gebiet mit mindestens 3000 Menschen wurde zwangsweise evakuiert. Der Waldbrand in dem Bezirk war am Samstagnachmittag ausgebrochen. Rasch fraß er sich durch zundertrockenes Gestrüpp und Bäume auf einer Fläche von 200 Quadratkilometern.

© SZ vom 15.09.2015 / AP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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