USA:Der Zeuge am Hemd

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Ein effektiver Schutz vor übereilten Schüssen? US-Polizistin mit Körperkamera an der Knopfleiste. (Foto: Michael Reynolds/dpa)

Schon wieder wird ein schwarzer Mann von einem weißen Polizisten in den USA erschossen. Und wieder belegt ein Video die Tat. Doch diesmal liefert die Körperkamera eines Polizisten den Beweis.

Von Peter Richter, New York

Schon wieder: Dieses Wochenende durften sich die Fernsehzuschauer in den USA abermals ansehen, wie ein unbewaffneter Schwarzer von einem weißen Polizisten erschossen wurde. Diesmal in Tulsa, Oklahoma. Ein 73 Jahre alter Hilfspolizist griff dort zur Pistole, als ein Verdächtiger bei einem Fluchtversuch bereits von einem anderen Polizisten zu Boden gebracht worden war. Eigentlich habe der Hilfspolizist zu einem Elektroschockgerät greifen wollen; ein Sprecher der Polizei verglich es mit Leuten, die beim Autofahren unglücklich die Pedale verwechseln. Was man in dem Video hört: Der Polizist, der den Verdächtigen festhält, ruft nach einem sogenannten Taser, einer pistolenähnlichen Elektroimpulswaffe. Der ältere Hilfspolizist aber feuert und sagt bereuend: "Oh, ich habe auf ihn geschossen". Der Verdächtige sagt, er sei getroffen, er könne nicht atmen. Der jüngere Polizist, beim Versuch, die Handschellen anzulegen: "Hättest verdammt noch mal nicht wegrennen sollen." Und: "Scheiß auf deinen Atem."

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