US-Familiendrama in Pennsylvania:Mutmaßlicher Schütze tot im Wald aufgefunden

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  • Einen Tag nach dem Familiendrama mit sechs Toten im US-Staat Pennsylvania ist die Leiche des mutmaßlichen Schützen in der Nähe seines Hauses gefunden worden.
  • Der Körper des ehemaligen Soldaten weise Stichwunden auf, teilte die Staatsawaltschaft mit.
  • Der Mann soll seine Ex-Frau und fünf ihrer Verwandten nach einem Streit um das Sorgerecht für seine Kinder getötet haben.

Einen Tag nach dem blutigen Familiendrama mit sechs Toten im US-Staat Pennsylvania ist die Leiche des mutmaßlichen Schützen im Wald entdeckt worden. Die Polizei habe den Körper mit Stichwunden in der Nähe seines Hauses gefunden, sagte Bezirksstaatsanwältin Risa Vetri Ferman. Der 35 Jahre alte ehemalige Soldat soll seine Ex-Frau und fünf ihrer Verwandten nach einem Streit um das Sorgerecht für seine Kinder erschossen.

Etwa 30 Stunden hatten Ermittler mit Hochdruck nach dem Mann gefahndet, der acht Jahre bei der Marineinfanterie gedient hatte, einige Zeit davon auch im Irak. Freunden und Nachbarn berichteten, er habe unter posttraumatischem Stress gelitten. Die Staatsanwaltschaft ist anderer Meinung: Er habe im Sorgerechtsstreit mit seiner Ex-Frau seinen Willen nicht durchsetzen können.

Täter wurde als gefährlich eingestuft

Die zwei kleinen Kinder, die er mit der 33-Jährigen hatte, brachte er vor seiner Flucht bei Nachbarn in Sicherheit. "Dies ist eine schreckliche Tragödie", sagte Ferman. Unter den sechs Opfern ist auch ein 14 Jahre altes Mädchen. Ihr 17-jähriger Bruder habe noch versucht, sie zu beschützen, wurde dabei schwer verletzt. Neben seiner Ex-Frau habe der Mann auch seine ehemalige Schwiegermutter und Schwieger-Großmutter umgebracht.

Spürhunde, Polizeihubschrauber und Spezialeinheiten waren im Einsatz, um den Täter zu finden, der als bewaffnet und gefährlich eingestuft wurde. Anwohner wurden aufgerufen, zu Hause zu bleiben und Türen zu verriegeln. Mehrere Schulen blieben am Dienstag geschlossen. Andere Schulen strichen ihre Aktivitäten im Freien. Ermittler gingen von Tür zu Tür, um Anwohner nach Hinweisen zu fragen. "Wir sind betäubt von dem, was wir die vergangenen Tage durchstehen mussten", sagte Ferman. Sie dankte den mehr als 80 Einsatzkräften, die sich an der Suche beteiligt hatte.

Nach Irakrückkehr "komplett anderer Mensch"

Der im Jahr 2009 begonnene Scheidungsprozess von seiner damaligen Frau und der anschließende Streit um das Sorgerecht für die Kinder zogen sich hin, berichtete die Zeitung Philadelphia Inquirer unter Berufung auf Gerichtsdokumente. Noch Anfang Dezember stellte er einen Eilantrag.

Eine Nachbarin der Familie beschrieb die Beziehung der Eltern als äußerst labil, die sich nach der Rückkehr des Mannes aus dem Irak verschlechterte. Er sei nach seiner Zeit dort ein "komplett anderer Mensch gewesen", zitierte die Zeitung die Frau.

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