US-Bundesstaat Georgia:Hinrichtung bereits zum zweiten Mal verschoben

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  • Im US-Bundesstaat Georgia ist eine Hinrichtung wegen eines Problems mit dem Gift verschoben worden.
  • Bei Hinrichtungen mit der Giftspritze gibt es immer wieder Probleme. Mehrere Häftlinge sind qualvoll gestorben. Das hat eine landesweite Debatte über die Todesstrafe ausgelöst.

Hinrichtung verschoben

Im US-Bundesstaat Georgia ist die Hinrichtung einer 46-jährigen Frau zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage verschoben worden. Wie es in Medienberichten heißt, habe es ein Problem mit dem für die Exekution vorgesehenen Gift gegeben.

Das Gift sei zwar von einem unabhängigen Labor geprüft und freigegeben worden, doch habe das zuständige Team Bedenken wegen der trüben Färbung des Gifts gehabt. "Aus Sicherheitsgründen" habe man deshalb die Hinrichtung nicht fortgesetzt, sagte eine Sprecherin der Gefängnisverwaltung von Georgia einem lokalen TV-Sender.

Die ursprünglich für Ende Februar geplante Hinrichtung war schon einmal verschoben worden, weil das zuständige Personal wegen des Winterwetters nicht zum Gefängnis gelangen konnte.

Ein neues Datum für die Hinrichtung wurde von den Behörden nicht genannt.

Der Fall

Kelly Gissendaner war im Jahre 1997 wegen Mordes an ihrem Ehemann zum Tod verurteilt worden. Sie hatte ihren damaligen Liebhaber angeheuert, ihren Mann zu töten, um dessen Lebensversicherung zu kassieren. Der Liebhaber sagte gegen die Frau aus und wurde daraufhin zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt.

Nach Angaben der Organisation "Death Penalty Information Center" wäre Gissendaner die 16. Frau, die seit Wiedereinführung der Todesstrafe in den USA im Jahr 1976 hingerichtet würde. Demnach wurden im gleichen Zeitraum 1387 Männer exekutiert.

Debatte über die Todesstrafe

In den USA läuft seit einigen Monaten eine Debatte über die Todesstrafe, die immer wieder neu entfacht wird. Vor allem Hinrichtungen durch die Giftspritze werden kritisiert, nachdem mehrere Häftlinge stundenlang Schmerzen erleiden mussten, bevor sie tot waren.

Im Januar hat der Oberste Gerichtshof in Washington eine Klage von drei in Oklahoma zum Tode verurteilten Männern angenommen. Sie wehren sich gegen ihre bevorstehende Hinrichtung durch die Giftspritze. Ihre Anwälte argumentieren, dass eine grausame Exekution gegen die Verfassung verstößt.

© dpa/AFP/olkl - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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