Unwetter:Zwei Frauen in Bochum von Blitz getroffen

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  • Besonders betroffen von dem Unwetter war der Werra-Meißner-Kreis im Norden Hessens, wo ein Auto von einer Schlammlawine eingeschlossen wurde.
  • Im Südwesten von Rheinland-Pfalz galt laut Polizei in zwei Orten Katastrophenalarm.
  • Bei Bochum sind zwei Frauen von einem Blitz schwer verletzt worden. Eine der Frauen musste am Sonntagabend wiederbelebt werden und schwebt in Lebensgefahr.

Schwere Gewitter sind über Teile Deutschlands gezogen und haben Straßen und Keller unter Wasser gesetzt. Besonders betroffen waren Hessen und Rheinland-Pfalz. Bei Bochum wurden zwei Frauen von einem Blitz getroffen und schwer verletzt.

Die Frauen, deren Alter die Einsatzkräfte mit Anfang 20 angaben, waren im Bochumer Ortsteil Wattenscheid auf einem Fuß- und Radweg unterwegs. Eine der beiden musste vor Ort wiederbelebt werden, auch die zweite Frau wurde schwer verletzt. Beide wurden nach einer Notbehandlung vor Ort ins Krankenhaus gebracht. Acht Rettungskräfte waren im Einsatz. Bei dem Gewitter habe es vor allem im Süden Bochums Starkregen und Hagel gegeben, teilte die Feuerwehr mit. Straßen wurden überflutet.

Besonders betroffen von den Unwettern war am Sonntag auch der Werra-Meißner-Kreis im Norden Hessens. Allein in der Gemeinde Waldkappel waren mehr als 100 Feuerwehrleute im Einsatz. "Es herrscht Chaos hoch drei", sagte ein Sprecher der Rettungsleitstelle. Die Feuerwehr berichtete von Schlamm- und Hagellawinen. In mehreren Häusern habe sich der Hagel durch Türen und Fenster gedrückt. Mit schwerem Geräte waren Einsatzkräfte bis in die Nacht hinein damit beschäftigt, Schlamm und Geröll von den Straßen zu räumen.

Im Waldkappeler Ortsteil Hetzerode wurde ein Auto von einer Schlammlawine eingeschlossen. Die beiden Frauen in dem Wagen konnten sich retten. Der Schlamm stand bis zu den Scheiben. Zudem wurde eine Bank gegen die Windschutzscheibe gedrückt, die dabei kaputt ging.

An Deutschlands größtem Flughafen in Frankfurt am Main fielen am Abend etliche Flüge aus. 66 Starts und Landungen seien annulliert worden, sagte ein Sprecher des Betreibers Fraport. Es müsse mit Verspätungen gerechnet werden.

Deutschland steht eine fast tropische Wetter-Woche bevor

Im Südwesten von Rheinland-Pfalz galt laut Polizei in zwei Orten Katastrophenalarm. "Mehrere Ortschaften sind komplett überflutet", sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Am stärksten traf es demnach die Orte Fischbach und Herrstein im Landkreis Birkenfeld. Dort stand das Wasser teilweise meterhoch. Wann dort der Katastrophenalarm wieder aufgehoben wird, stand zunächst nicht fest.

In der Nacht zum Montag zählte die Feuerwehr 300 Einsätze. Autos seien von den Wassermassen des über die Ufer getretenen Fischbachs mitgerissen worden. Hausbewohner konnten ihre Häuser aufgrund des immer weiter ansteigenden Wasserpegels nicht mehr verlassen. Auch in anderen Teilen von Rheinland-Pfalz fluteten die Regenmassen am Sonntag Straßen und Keller - etwa in Kaiserslautern.

Der Deutsche Wetterdienst hatte zuvor für einige Regionen vor schweren Gewittern gewarnt. Nun steht Deutschland eine fast tropische Wetter-Woche bevor: Es wird feucht und heiß bei Temperaturen bis zu 33 Grad. Am heißesten wird es in Norddeutschland.

© SZ.de/dpa/AFP/afis - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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