Tyson verzichtet auf Fleisch und Prostituierte:Finger weg von Schenkeln

Lesezeit: 1 min

Für seine Skandale war Boxer Mike Tyson fast so berühmt wie für seine Erfolge im Ring. Doch statt zu Prostituierten und Drogen greift er heute zu Gemüse. Der passionierte Taubenzüchter ernährt sich nur noch vegan.

Jana Stegemann

Der geläuterte Skandal-Boxer: Mike Tyson lebt jetzt vegan - und hat Prostituierten abgeschworen. (Foto: Süddeutsche.de/AFP)

Bezahlbares Fleisch lockt Mike Tyson nicht länger: Er entsagt den Schnitzeln dieser Welt und den Prostituierten gleich mit. Seine Zeit will er fortan echtem jungen Gemüse widmen.

Vegan zu leben, helfe ihm, ein anderes, besseres Leben zu führen. Ein Leben ohne käufliche Liebe, s agte der frühere Box-Champion in der Morgen-Sendung des US-Senders NBC. "Es tut mir leid, es tut mir leid. Ich war ein Jäger", gab sich der 45-Jährige ungewohnt reumütig.

Aufgewachsen ist Tyson im Rotlichtmilieu von Brooklyn, seine Mutter eine Hure, sein Vater ein Zuhälter. "Ich konnte doch so nie eine gute Beziehung zu Frauen aufbauen."

Sein Kampf gegen Trevor Berbick machte ihn 1986 zum jüngsten Schwergewichts-Weltmeister aller Zeiten. Im Interview mit dem Spiegel sagte Tyson über diesen Tag: "Ich erinnere mich noch, dass ich Tripper hatte. Ich muss vor dem Kampf bei einer Prostitutierten gewesen sein. Es hat gebrannt wie die Juli-Sonne."

Kokain, Alkohol, Straßenschlägereien, zwei gescheiterte Ehen, drei Jahre Gefängnis wegen Vergewaltigung, Schulden in Millionenhöhe - seinem Bad-Boy-Image machte Tyson die letzten 30 Jahre alle Ehre.

Doch nun gibt er sich geläutert. Statt seinem Gegner im Ring ins Ohr zu beißen, so geschehen 1997 gegen Evander Holyfield, füttert Tyson heute lieber Tauben. Die wirkten auf ihn so schön beruhigend. "Wenn ich bei ihnen bin, fühle ich mich geborgen, ich gehöre dahin", schwärmt der einstige Skandalboxer von seinen gefiederten Freunden.

Ob seine Brieftauben ihn auch mit zum Broadway begleiten, ließ Tyson allerdings offen. Dort feiert am 31. Juli seine Ein-Mann-Show "Undisputed Truth" Premiere in New York. Schonunglos sollen darin die Höhen und Tiefen in Tysons Leben beleuchtet werden - Regie führt ein Mann mit Kultstatus: Spike Lee. Tysons dritte Ehefrau Kiki schrieb Teile des Drehbuchs.

Und der Hauptdarsteller? Der kaut weiter Sellerie und gibt sich auf der Promo-Tour für sein Broadway-Stück handzahm. Was eine vegane Ernährung so alles bewirken kann. Vielleicht sollte sich Charlie Sheen mal eine Scheibe davon abschneiden. Also vom Sellerie.

© sueddeutsche.de - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: