Thüringen:Geiselnehmer verschanzt sich mit Kind in Wohnung

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Geiselnahme im thüringischen Bad Langensalza: Nach einem versuchten Raubüberfall hat ein Mann seinen fünfjährigen Sohn gekidnappt und sich mit ihm in seiner Wohnung verbarrikadiert.

Ein bewaffneter Mann hat sich mit seinem fünf Jahre alten Sohn in seiner Wohnung in Thüringen verschanzt. Der 30-Jährige hatte am Dienstagmorgen in Bad Langensalza mit einer Pistole erfolglos versucht, einen Supermarkt zu überfallen, berichtete die Polizei.

Bereits zu diesem Zeitpunkt hatte er den kleinen Jungen dabei. Danach flüchtete der Mann in seine Wohnung. Als die Polizei ihn in dem Plattenbau stellen wollte, habe er gedroht: Die Beamten sollten gehen, "sonst sterben alle". Nach Angaben von Zeugen soll der Mann noch andere Waffen besitzen.

Ein Spezialeinsatzkommando des Thüringer Landeskriminalamtes, das gewaltsam in die Wohnung eindringen könnte, war am Dienstagnachmittag nach Polizeiangaben ebenso im Einsatz wie eine Verhandlungsgruppe. Sie hatte telefonischen Kontakt zu dem 30-Jährigen.

Die Thüringer Allgemeine berichtet auf ihrer Internsetseite, der 30-Jährige habe am Vormittag in dem nahegelegenen Supermarkt Waren auf das Band gelegt und sich anschließend geweigert, diese zu bezahlen. Stattdessen zog er eine Pistole. Nach Informationen der Zeitung soll der Mann in psychotherapeutischer Behandlung sein. Anwohner hatten ihn den Angaben zufolge am Morgen mit einer Schrotflinte auf der Straße gesehen. Er soll eine große Tüte dabei gehabt haben, die offenbar so schwer gewesen sei, dass er alle paar Meter absetzen musste.

Der Mann forderte, in Ruhe gelassen zu werden und dass niemand in die Wohnung komme, sagte Thomas Soszynski, Sprecher der Polizeidirektion Nordhausen. Der Mann sei verheiratet, lebe aber getrennt von seiner Frau. Die Frau habe sich inzwischen bei der Polizei eingefunden. Weitere Kinder habe das Paar nicht.

Bei dem Überfall in dem Supermarkt habe es nicht so ausgesehen, als ob er das Kind mit Gewalt mitgenommen habe, sagte der Polizeisprecher. Polizeibekannt sei der 30-Jährige nach bisherigen Erkenntnissen nicht.

© sueddeutsche.de/dpa/AP/dmo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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