Taxifahrer erschossen:Stimmen sagten ihm: "Drück ab!"

Mit drei Schüssen hatte ein junger Mann in Hamburg vor sechs Monaten einen Taxifahrer erschossen: Stimmen hätten es ihm befohlen. Nun wurde der 24-Jährige in eine Psychiatrie eingewiesen.

Nach tödlichen Kopfschüssen auf einen Taxifahrer in Hamburg kommt ein 24-Jähriger in eine Psychiatrie. Das entschied das Landgericht der Hansestadt an diesem Donnerstag. Der Mann gilt wegen einer psychischen Erkrankung als schuldunfähig.

Ein Plakat mit einem Foto des ermordeten Taxifahrers und dem Schritzug "Gerechte Strafe für seinen Mörder" klebte in Hamburg vor Beginn des Prozesses vor dem Strafjustizgebäude auf der Werbetafel eines Taxis. (Foto: ag.ddp)

Vor einem halben Jahr hatte er den 58 Jahre alten Taxifahrer laut Staatsanwaltschaft im Elbvorort Nienstedten von der Rückbank aus mit drei Schüssen in den Hinterkopf getötet. Als Motiv gab er an, er habe Stimmen gehört, die "Drück ab" gesagt hätten.

Die Verhandlung war unter Ausschluss der Öffentlichkeit geführt worden. Beim Urteil durften Zuschauer und Medienvertreter aber dabei sein.

Der 24-Jährige war am S-Bahnhof Blankenese in das Taxi gestiegen und hatte den Fahrer dann während der Fahrt erschossen. Die private Brieftasche mit Papieren und Geld des 58-Jährigen war verschwunden, seine dienstliche Geldbörse blieb aber unangetastet.

Der 24-Jährige war erst am Tag vor der Tat aus Sri Lanka zurückgekehrt - dort hatte er geheiratet. Passanten hatten das Opfer am Morgen nach der Tat tot in seinem Wagen gefunden. Das Taxi war gegen ein parkendes Auto gerollt und hatte die ganze Nacht mit laufendem Motor am Straßenrand gestanden.

Der Täter hatte die Tatwaffe, ein halbautomatisches Sturmgewehr, samt Munition 2009 unerlaubt aus der Schweiz in die Bundesrepublik eingefuehrt und in seiner Wohnung aufbewahrt.

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