Stilkritik:Dreitagebart

Oben nix, unten Bart: Jason Statham. (Foto: Paul Hackett/Reuters)

Unter den vielen dummen Einfällen der Natur ist der Haarausfall des Mannes der dümmste. Die Betroffenen versuchen in der Regel mit Haaren im Gesicht von ihrer großen Leerstelle abzulenken. Angeblich mit Erfolg.

Von Marc Felix Serrao

Unter den vielen dummen Einfällen der Natur ist der Haarausfall des Mannes der dümmste. Kaum kann er seine Rechnungen selbst begleichen, rieseln ihm die Haare aufs Kissen. Und nach ein paar traurigen Jahren mit Koffeinshampoo und anderen Tinkturen sieht er aus, als hätte er eine dritte Pobacke auf dem Kopf). Als Trost hört er dann, dass kahl auch gut aussehen könne. Bei Heiner Lauterbach. Oder Jason Statham, hier im Bild. Doch die Betonung liegt auf: auch gut. Mit Haaren sähen diese Männer natürlich besser aus. Aber der Mann, das alte Mängelwesen, hat eine Antwort gefunden. Sie heißt Dreitagebart und kommt angeblich gut an. Das Umfrageinstitut YouGov hat nun gemeldet, dass drei von fünf Frauen Männer mit gepflegtem Bart attraktiv finden. Und gepflegt heiße: Dreitagebart. Also kurz und knackig. Nur was ist mit dem Haupthaar? Darf das jetzt fehlen? Oder finden das dann nur zwei von fünf Frauen gut? Man weiß es nicht. Am Ende hat auch diese Geschichte genau das, worauf so viele Glatzenträger im Leben vertrauen.

© SZ vom 26.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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