Schweiz:Angriff mit Kettensäge

In Schaffhausen verletzt ein 51-jähriger Mann mehrere Menschen in der Schweiz. Die Polizei fahndet.

Von Charlotte Theile, Zürich

In der Schweizer Stadt Schaffhausen nahe der deutschen Grenze sind am Montagvormittag mehrere Menschen von einem Mann mit einer Motorsäge angegriffen worden. Eine Person wurde dabei schwer, vier weitere leicht verletzt. Die Tat ereignete sich in einem Bürogebäude der Schweizer Krankenversicherung CSS am Rande der Altstadt. Der Angreifer konnte flüchten, die Umgebung des Tatorts wurde abgesperrt, die Anwohner dazu angehalten, ihre Wohnungen nicht zu verlassen.

Die Polizei ging am Montag von einem Einzeltäter aus und schloss in einer ersten Stellungnahme einen terroristischen Akt aus. Die sofort veröffentlichten Fahndungsfotos zeigen einen etwa 1,90 Meter großen Mann mit Glatze. Die Ermittler haben nach eigenen Angaben einen 51-Jährigen identifiziert, der wegen mehrerer Verstöße gegen das Waffengesetz vorbestraft sei. Er wird als eher "ungepflegte Erscheinung" beschrieben, soll bereits seit Längerem keinen festen Wohnsitz haben und sich vor allem in Wäldern aufhalten.

Die Ermittler vermuten, dass die Tat direkt gegen die betroffene Versicherung gerichtet war, mit der der Verdächtige in der Vergangenheit in Kontakt war. Der Mann sei psychisch instabil, hieß es nach der Tat, und reagiere aggressiv, wenn er sich bedroht fühle. Es sei daher äußerste Vorsicht erforderlich, sollte jemand dem Flüchtigen begegnen. Es könne sein, dass der Mann die Motorsäge noch immer bei sich trage.

Da die deutsche Grenze nicht weit ist, könne er auch nach Deutschland geflohen sein, sagte der Polizeieinsatzleiter.

Deutsche Beamte unterstützten die Fahndung.

Das Auto des 51-Jährigen, ein weißer Lieferwagen, wurde im Laufe des Nachmittags aufgefunden, die Sperrung der Schaffhausener Altstadt wurde wieder aufgehoben.

© SZ vom 25.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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