Schlag gegen verbotene Bremer Rockerbande:Polizei verhaftet Anführer der Mongols

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Eine Haschplantage und mehrere Waffen, darunter auch eine Shotgun - das hat die Bremer Polizei bei der verbotenen Rockergruppe Mongols gefunden. Der Anführer und dessen Stellvertreter sitzen in Untersuchungshaft. Die Aktion war lange geplant.

Bei ihrem Schlag gegen Mitglieder des seit 2011 verbotenen Bremer Rockerclubs Mongols MC hat die Polizei Drogen und Waffen gefunden. Darunter habe sich auch eine mehrschüssige Shotgun befunden, berichtete der Leiter der Bremer Kriminalpolizei, Andreas Weber.

Außerdem fanden die Beamten mehr als zwei Kilo Marihuana, mehr als ein Kilo Amphetamin und eine komplett ausgestattete Haschplantage mit 375 Pflanzen in einem Keller. Neben dem 40 Jahre alten Anführer der Bremer Mongols sitzt auch sein 44 Jahre alter Stellvertreter in Untersuchungshaft.

Kripo und Staatsanwaltschaft hoffen, mit dem aktuellen Schlag die Szene in Bremen zumindest zu verunsichern. Der Leiter der Staatsanwaltschaft, Janhenning Kuhn, unterstrich die Bedeutung der Zusammenarbeit mit den Behörden in Mecklenburg-Vorpommern und verwies auf die lange Vorbereitung des Einsatzes. "So ein Ermittlungserfolg ist kein Zufallsprodukt."

"Wir sind zuversichtlich"

Polizei und Staatsanwaltschaft griffen am Dienstag in Bremen zu, kurz bevor Drogen an zwei Männer aus Neubrandenburg übergeben werden sollten, die auch zur Rockerszene der Mongols gerechnet werden. Die Verdächtigen wurden wenig später in Lüneburg festgenommen. Nach Kuhns Einschätzung handelt es sich um bandenmäßigen Handel mit Rauschgift. Die Mindeststrafandrohung betrage fünf Jahre Haft.

Die beiden in Untersuchungshaft sitzenden Männer sind nach Kuhns Angaben einschlägig vorbestraft. "Wir sind zuversichtlich, dass wir schnell zum Ende der Ermittlungen kommen und Anklage erheben können." Bei einen dritten in Bremen festgenommenen Mann aus dem Unterstützerkreis der Mongols habe der Richter keine Haftgründe gesehen, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt. Seine Behörde prüfe, dagegen Beschwerde einzulegen.

In dieser Woche war die Polizei auch bundesweit gegen den Rockerclub Gremium MC Sachsen vorgegangen. Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) verbot die Gruppe, weil von ihr eine schwerwiegende Gefährdung für individuelle Rechtsgüter und die Allgemeinheit ausgehe.

© Süddeutsche.de/dpa/anri - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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