Schalttag:29. Februar - Warum es diesen Tag braucht

Ein Datum, das es nur alle vier Jahre gibt und das alle hundert Jahre wiederum entfällt. So soll das aufgehen mit der Zeitrechnung - zumindest bis zum Jahr 4813.

Von Christian Endt

Dass die Kalender an diesem Montag den 29. Februar zeigen und nicht den 1. März, das hat mit den alten Ägyptern zu tun, mit Julius Cäsar und einem Papst. Die Ägypter bemerkten einst, dass die Erde für ihre jährliche Reise um die Sonne nicht genau 365 Tage braucht, sondern knapp sechs Stunden länger. Sie passten ihren Kalender dieser natürlichen Unregelmäßigkeit an und ließen jedes vierte Jahr einen Tag länger dauern. So wurde die jährliche Abweichung wieder ausgeglichen - und der Schalttag erfunden.

Julius Cäsar übernahm dann den Trick der Ägypter in seinen Julianischen Kalender, auf dem die moderne Zeitrechnung fußt. Das ging eine ganze Weile gut. Im 16. Jahrhundert, der Papst hieß gerade Gregor XIII., fiel auf, dass selbst ein Schalttag das Problem nicht ganz löst. Das Jahr ist nämlich nicht genau sechs Stunden zu kurz, sondern fünf Stunden und 49 Minuten. Seit Cäsars Tagen hatten sich diese paar Minuten addiert. Inzwischen hinkte die Zeitrechnung ganze zehn Tage hinterher.

Mit dem Gregorianischen Kalender entwickelte der Vatikan das System weiter. Seither fällt zum Beispiel der Schalttag alle 100 Jahre einmal aus - mit Ausnahme jener Jahre, die glatt durch 400 teilbar sind. So war das Jahr 1900 kein Schaltjahr, das Jahr 2000 aber schon. Das ist kompliziert, doch so bildet der Kalender die Dauer eines Sonnenjahres ziemlich gut ab. Erst im Jahr 4813 wird eine neue Korrektur nötig.

© SZ vom 29.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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