Riga:Mehr als 50 Tote bei Einkaufszentrum-Einsturz

In Lettland herrscht Staatstrauer: Der Einsturz eines Einkaufszentrums gilt als das schwerste Unglück in dem Land seit mehr als 20 Jahren. Die Zahl der Toten ist auf 52 angestiegen. Mindestens 25 Menschen werden immer noch vermisst.

Nach dem Einsturz eines Einkaufszentrums in Lettland ist die Zahl der Toten auf 52 gestiegen, mindestens 40 Menschen wurden verletzt. Unter den Opfern in der Hauptstadt Riga seien auch drei Feuerwehrmänner, teilten die Behörden mit.

Am Samstag begann in Lettland eine dreitägige Staatstrauer. Ministerpräsident Valdis Dombrovskis hatte am Freitagabend im Fernsehen von einem "schweren Tag" für das ganze Land gesprochen. Für Montagmorgen war zudem eine Schweigeminute vorgesehen. Es war das schwerste Unglück in dem baltischen Land nach seiner Unabhängigkeit von der Sowjetunion im Jahr 1991.

Suche dauert an

Zahlreiche Hilfskräfte, darunter Dutzende Soldaten, suchen in den Trümmern weiter nach Überlebenden. Wie viele Opfer in der Hauptstadt Riga unter den schweren Betonteilen begraben wurden, sei unklar, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Bürgermeister Nils Usakovs schrieb auf Facebook, unter den Trümmer befänden sich mindestens noch 25 Menschen.

Warum das Dach des erst zwei Jahre alten Einkaufszentrums am Donnerstagabend plötzlich einbrach, ist unklar. "Wir kennen die Gründe des Unglücks derzeit nicht. Es war eine tragische Nacht", sagte die Sprecherin der Einsatzkräfte, Viktorija Sembele.

Der stellvertretende Bürgermeister Andris Ameriks sagte, dem Einsturz könne eine Explosion vorausgegangen sein. Nähere Angaben machte er nicht.

Medienberichten zufolge war das im Jahr 2011 errichtete Gebäude kürzlich renoviert worden. Es war auch für einen Architekturpreis nominiert. Die lettische Maxima-Kette, zu der der Supermarkt gehört, teilte mit, man sei "schockiert" über das Unglück.

Innenminister Rihards Kozlovskis sprach im Fernsehen von einem "tragischen und schwarzen Tag in der Geschichte Lettlands". Krankenhäuser der Metropole riefen zu Blutspenden auf.

© Süddeutsche.de/dpa/AFP/Reuters/pauk - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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