Bewaffnete Polizisten in London sollen künftig mit Videokameras an ihren Uniformen ausgestattet werden. Sie könnten so ihre Einsätze aufzeichnen, erklärte der Chef von Scotland Yard, Bernard Hogan-Howe - und damit zu einer besseren Beweislage beitragen. Damit wolle man das Vertrauen der Bevölkerung in die Polizei stärken.
Die Ankündigung steht im Zusammenhang mit einem Polizeieinsatz im Sommer 2011. Einsatzkräfte hatten damals mehrere Schüsse auf den 29-Jährigen Mark Duggan, einen Familienvater, der in einem Taxi unterwegs war, abgegeben. Duggan wurde diverser Verbrechen verdächtigt, aber nie verurteilt.
Sein Tod löste tagelange Unruhen in London und anderen britischen Städten aus. Fünf Menschen wurden während der Ausschreitungen getötet, hunderte Läden geplündert. Vor allem Jugendliche zogen marodierend durch die Straßen und lieferten sich gewaltsame Auseinandersetzungen mit der Polizei.
Eine Jury hatte entschieden, der Mann sei "rechtmäßig" von der Polizei erschossen worden, da er eine Waffe gehabt und eine Gefahr dargestellt habe. Erst Sekunden vor den tödlichen Schüssen habe er seine Waffe weggeworfen. Angehörige hatten daraufhin protestiert. "Wir müssen aus dieser Sache lernen", sagte Scotland-Yard-Chef Hogan-Howe.