Ab sofort Schurrbart erlaubt
Stattliche 180 000 Mann gehören zur kolumbianischen Nationalpolizei. Doch nur einige durften bisher ihre Gesichtsbehaarung so tragen, wie sie wollten. Das ändert sich jetzt: Ein kolumbianisches Gericht hat ein Schnurrbart-Verbot für Polizisten aufgehoben. Eine interne Regelung erlaubte es 17 Jahre lang nur den Offizieren vom Kapitänsrang aufwärts sowie den Unteroffizieren ab dem Rang eines Feldwebels, einen Schnauzbart zu tragen.
Das Oberste Verwaltungsgericht befand, dass das Verbot eine willkürliche Diskriminierung darstelle, wie der Sender Radio Caracol berichtet.
"Wir waren der Meinung, dass die bisherige Regelung eine Verletzung der Grundrechte ist", sagte Maria Claudia Rojas Lasso, die Vorsitzende des Verwaltungsgerichtshofes in Bogota. "Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich und sollten von ihren Vorgesetzten auch so behandelt werden."
Vorzeigebartträger General Palomino
Der Polizeichef General Rodolfo Palomino zum Beispiel ist in Kolumbien wegen seines breiten Schnauzers bekannt, den er selbst als unerlässliche Familientradition bezeichnet.
Ob sich das Gericht von der Movember-Kampagne hat inspirieren lassen, ist nicht überliefert. Im Movember, einem Kofferwort aus dem englischen moustache (Schnauzbart) und dem Monat November, lassen sich Männer jedes Jahr um diese Zeit Oberlippenbärte wachsen, um Spenden zugunsten der Erforschung und Vorbeugung von Prostatakrebs und anderen Krankheiten zu sammeln.