Pazifikküste:Schweres Erdbeben erschüttert Chile

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Panik auf den Straßen: Mit einer Stärke von 7,1 hat die Erde in Chile gebebt. In mehreren Städten verließen die Menschen fluchtartig ihre Häuser. Doch die Folgen der Erdstöße sind offenbar weniger gravierend als bei einem Beben vor zwei Jahren.

Ein schweres Erdbeben hat am Sonntag das Zentrum Chiles erschüttert. Die US-Erdbebenwarte gab die Stärke der Erdstöße mit 7,1 an, der chilenische Katastrophenschutz mit 6,8. Todesopfer oder größere Schäden wurden zunächst nicht gemeldet. 7000 Menschen wurden vorsorglich in Sicherheit gebracht.

Erleichterung nach dem Beben: Erdstöße mit einer Stärke von 7,1 haben unter anderem die chilenische Stadt Talca erschüttert. (Foto: AP)

Vizepräsident Rodrigo Hinzpeter erklärte, es habe nur einige Leichtverletzte gegeben. Er ging von etwa zehn Verletzten durch herabstürzende Fassadenteile aus. "Vorerst haben wir keine Informationen über Tote", sagte Hinzpeter.Auch eine Tsunami-Gefahr wurde nach einem ersten Alarm ausgeschlossen. Ein zunächst von den Behörden erteilter Aufruf zur Evakuierung von Küstengebieten wurde bald wieder aufgehoben.

Das Beben ereignete sich um 19.37 Uhr Ortszeit (00.37 Uhr/MESZ). Das Epizentrum habe in einer Tiefe von 30 Kilometern etwa 215 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Santiago in der Region Maule gelegen, 24 Kilometer nordöstlich der Küstenstadt Constitución, meldete die chilenische Erdbebenwarte. Das Erdbeben erschütterte ein Gebiet nordwestlich der Stadt Talca und dauerte nach Angaben von Bewohnern rund eine Minute. Es sei das schwerste Beben gewesen, dass sie seit der Erdbebenkatastrophe vor zwei Jahren erlebt hätten.

Nicht nur in Talca, auch in anderen Städten verließen die Menschen panikartig Hochhäuser. Zahlreiche Orte waren teilweise oder vollständig ohne Stromversorgung, auch Telefonnetze fielen aus. In der Hauptstadt Santiago de Chile gerieten Hochhäuser ins Wanken.

Es gab mehrere Nachbeben der Stärke 3,8 bis 4,7. Erst am Samstagmorgen hatte ein leichtes Erdbeben mit einer Stärke von 5,1 die Bewohner der chilenischen Hauptstadt aus dem Schlaf gerissen. Im Februar 2010 waren in der Region bei einem Beben der Stärke 8,8 mehr als 300 Menschen ums Leben gekommen.

© Süddeutsche.de/dapd/dpa/sebi - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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