Identität der Flüchtlinge geklärt
Plötzlich starben die Menschen nicht mehr weit weg auf dem Mittelmeer, sondern am Rand der österreichischen Autobahn: Als im August 71 Flüchtlinge tot im luftdichten Laderaum eines Kühlwagens in Neusiedl am See gefunden wurden, löste das europaweit Entsetzen aus.
Jetzt haben Polizei und Staatsanwaltschaft weitere Ermittlungsergebnisse veröffentlicht, die sich vor allem auf die Identität der Opfer beziehen. 29 Menschen, die in dem Kühllaster erstickten, stammten demnach aus Irak, 21 aus Afghanistan, 15 aus Syrien und fünf aus Iran. Vier der Opfer waren Kinder, sie waren mit ihren Familien aus Afghanistan geflüchtet, drei von ihnen waren Geschwister.
Die meisten Toten sind nach Angaben des Landespolizeidirektors Hans Peter Doskozil bereits in ihre Herkunftsländer überführt worden, 15 wurden in Österreich bestattet.
Ungarn übernimmt Ermittlungen
Fest steht, dass die Menschen bereits auf dem Weg zur österreichischen Grenze in Ungarn ums Leben kamen. Deshalb haben die Behörden den Fall an ihre ungarischen Kollegen abgegeben.
Dort wird gegen vier Bulgaren und einen Afghanen ermittelt, die in Untersuchungshaft sitzen. Über den Inhalt der Ermittlungen und der möglichen Anklage wollte die Staatsanwaltschaft von Eisenstadt nichts sagen.