Naturkatastrophe:Fast hundert Tote nach Erdbeben in Indonesien

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  • Das Erdbeben hatte eine Stärke von 6,5, der Erdbebenherd lag nur knapp unter der Erdoberfläche.
  • Es gibt Hunderte Verletzte, zahlreiche Häuser stürzten ein. Unter den Trümmern werden noch verschüttete Menschen vermutet.

Die Zahl der Todesopfer bei dem heftigen Erdbeben um kurz nach 5 Uhr am Mittwochmorgen (Ortszeit) in der indonesischen Provinz Aceh steigt rasant: "Bisher wurden 97 Todesopfer gemeldet und die Zahl wird noch weiter steigen", sagte Acehs Militärchef Tatang Sulaiman. Der Katastrophenschutzbehörde zufolge seien 600 Menschen verletzt worden, davon mindestens 26 schwer. Es wird befürchtet, dass noch Menschen unter den Trümmern eingeschlossen sind.

Der Bezirk Pidie Jaya liegt rund 18 Kilometer vom Epizentrum des Bebens entfernt. Es hatte eine Stärke von 6,5, wie die amerikanische Erdbebenwarte USGS angab. Für die Region ist das ein vergleichsweise schwaches Beben. Doch der Erdbebenherd lag USGS zufolge nur acht Kilometer unter der Erdoberfläche. Bei solchen Beben sind die Schäden oft erheblich. Dutzende Häuser stürzten ein.

"Wir haben drei Bagger in die zerstörten Bezirke geschickt, die Betonwände heben können", sagte Suyitno, der Chef der Katastrophenschutzbehörde. Fernsehsender zeigten zahlreiche eingestürzte Häuser und meterhohe Trümmerberge. Vor den Krankenhäusern leisteten Ärzte auf der Straße erste Hilfe, wie der stellvertretende Distriktchef Said Muyadi sagte. Die Menschen hätten Angst vor Nachbeben und trauten sich deshalb nicht in Gebäude. Die indonesische Umweltbehörde teilte mit, es bestehe keine Tsunamigefahr.

Indonesiens Präsident Joko Widodo ordnete alle staatlichen Organisationen an, sich an den Rettungs- und Aufräumarbeiten zu beteiligen. Das Rote Kreuz in Indonesien schickte Erste-Hilfe-Teams in die Provinz und richtete Konten für Spenden ein.

Indonesien hat regelmäßig mit Erdbeben zu kämpfen. Der Inselstaat liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring mit äußerst vielen Vulkanen. Im Dezember 2004 hatte ein Beben der Stärke 9,2 einen verheerenden Tsunami im Indischen Ozean ausgelöst, bei dem allein in Aceh mehr als 120.000 Menschen ums Leben kamen.

© SZ.de/AP/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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