Nach Debakel um reparierte Tutenchamun-Maske:Zur Strafe ins Streitwagen-Museum

Zuerst versuchte die ägyptische Regierung den Eklat um die stümperhafte Reparatur der Totenmaske des Tutanchamun vertuschen. Nun hat sie den Leiter der Restaurationsabteilung im Ägyptischen Museum degradiert.

Ilham Abdel Rahman ist degradiert worden. Der bisherige Leiter der Restaurationsabteilung des Ägyptischen Museums in Kairo muss sein Tagewerk jetzt im Streitwagenmuseum verrichten, wie das Antikenministerium am Dienstag bekanntgab.

Es ist ein Abstieg sondergleichen: Das Ägyptische Museum, gegründet 1902 am zentralen Tahrir-Platz, Millionen Besucher jährlich, beherbergt die größte Sammlung altägyptischer Kunst auf der ganzen Welt. Über das Streitwagenmuseum lässt sich im Internet, jedenfalls in deutscher oder englischer Sprache, nichts in Erfahrung bringen.

Der Grund für die Strafversetzung ist das Debakel um die Reparatur der berühmten Totenmaske von Pharao Tutenchamun. Der Bart der Maske war beim Reinigen abgebrochen und danach stümperhaft mit Epoxidharz wieder angeklebt worden. Das Malheur passierte bereits im November, aber erst vergangene Woche nahm die Weltöffentlichkeit davon Notiz.

Ägyptische Offizielle hatten die Berichte zunächst dementiert, am Wochenende jedoch Fehler zugegeben. Der auf Metall spezialisierte deutsche Konservator Christian Eckmann ist nun mit der Aufgabe betraut worden, die Schäden an der Goldmaske zu beseitigen.

Er will die Reste des Epoxidharzes fachmännisch entfernen lassen und dann mit Hilfe eines Wissenschaftlerkomitees nach einem geeigneten Klebestoff suchen, um den zwei Kilogramm schweren Bart dauerhaft an der kleinen Auflagefläche am Kinn der elf Kilo schweren Maske zu fixieren.

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