Nach Besuch in Nordkorea:Dennis Rodman enthüllt Nachricht von Kim Jong Uns Tochter

Lesezeit: 2 min

Dennis Rodman und Kim Jong Un bei ihrem Treffen am 7. September in Pjöngjang. (Foto: dpa)

"Er ist ein guter Vater": Diktator Kim Jong Un hat offenbar Nachwuchs bekommen. Ex-Basketballer Dennis Rodman verplapperte sich nach einem Nordkorea-Besuch in einem Interview. Der extravagante Sportler will das Mädchen sogar in den Armen gehalten haben.

Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un ist offenbar Vater geworden. Das jedenfalls sagte Ex-NBA-Star Dennis Rodman dem britischen Guardian. Bei seinem umstrittenen Besuch in Nordkorea habe er Kim Jong Uns Tochter Ju-ae gehalten und sich mit ihrer Mutter Sol-Ju, der Frau des Machthabers, unterhalten. "Er ist ein guter Vater und hat eine wunderbare Familie", sagte Rodman der Zeitung zufolge weiter.

Im vergangenen Jahr hatten Fotos Sol-Ju, eine ehemalige Sängerin, mit einem mutmaßlichen Babybauch gezeigt. Monatelang zeigte sich die Frau des Diktators dann nicht in der Öffentlichkeit. Erst im Oktober nahm sie wieder an Terminen teil.

Die Chemie zwischen dem schillernden Ex-Basketballer Rodman und Nordkoreas Machthaber scheint zu stimmen. Der frühere Star der US-Profiliga NBA besuchte das Land schon zum zweiten Mal in diesem Jahr und verbrachte diesmal offenbar viel Zeit mit dem jungen Führer in Pjöngjang, den er als "Freund fürs Leben" bezeichnet. Die beiden hätten ein herzliches Gespräch miteinander geführt, gemeinsam gegessen und sich zusammen ein Baseball-Spiel angeschaut. "Komm jederzeit zurück, um dich zu entspannen und hier Freude zu haben", sagte Kim der staatlichen nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA zufolge zu Rodman.

Dem Bericht des Guardian zufolge ging es bei dem Besuch vor allem um geplante Basketball-Spiele zwischen Teams aus den USA und Nordkorea. Mit dieser sogenannten "Basketball-Diplomatie" scheint Rodman das Verhältnis der beiden Länder verbessern zu wollen.

Spott und Kritik aus den USA

Vor einem halben Jahr war Rodman ein erstes Mal in Pjöngjang gewesen - auf dem Höhepunkt internationaler Spannungen wegen Nordkoreas Atomprogramm. Der Auftritt brachte Rodman in den USA Kritik und Spott ein. In der vergangenen Woche sagte Rodman, er und seine Delegation würden sich bei der zweiten Reise womöglich bei Kim für die Freilassung des US-Bürgers Kenneth Bae einsetzen. Schon im Mai hatte er angekündigt: "Ich fahre zurück und versuche, den Typen da rauszuholen." Der 45-jährige Reiseveranstalter südkoreanischer Abstammung sitzt seit zehn Monaten in Nordkorea im Gefängnis. Nach Darstellung Pjöngjangs handelt es sich bei Bae um einen militanten evangelikalen Christen, der die Nordkoreaner zum Sturz der Führung aufwiegeln wollte.

Nun kam Rodman allerdings ohne den inhaftierten Geschäftsmann von seinem fünftägigen Aufenthalt zurück. Auf Fragen der am Flughafen von Peking wartenden Journalisten reagierte Rodman ungehalten: "Es ist nicht mein Job, ihn zurückzubringen."

Das Verhältnis zwischen den USA und Nordkorea ist seit Langem äußerst angespannt. In der Vergangenheit erreichten hochrangige US-Gesandte, darunter die früheren Präsidenten Bill Clinton und Jimmy Carter, aber mehrfach die Freilassung inhaftierter US-Bürger.

© Süddeutsche.de/sid/AFP/dpa/jasch - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: