Messerattacke in Köln:Obdachloser ersticht Sozialarbeiter

  • Der Mitarbeiter eines Wohnheims wird im Streit mit einem Bewohner tödlich verletzt.
  • Der mutmaßliche Täter flieht und wird von der Polizei geschnappt.
  • Grund für den Streit war offenbar der drohende Rausschmiss des Bewohners.

Eigentlich helfen sie Obdachlosen bei der Wiedereingliederung in die Gesellschaft, jetzt ist ein Sozialarbeiter bei einem Gespräch erstochen worden: Ein Bewohner hat den Mitarbeiter eines Kölner Wohnheims der Heilsarmee erstochen. Der Polizei zufolge eskalierte ein Streit im Büro des Sozialarbeiters, woraufhin der Bewohner ein Messer zog und auf den Angestellten einstach. Ein Kollege konnte den Angreifer von seinem Opfer trennen. Doch die Hilfe kam zu spät: Der Familienvater starb trotz einer Notoperation wenig später im Krankenhaus. Der flüchtige Messerstecher wurde in einem nahen Park von der Polizei gestellt.

Rausschmiss als möglicher Tathintergrund

Nach einem Bericht des Kölner Stadtanzeigers war es zu dem tödlichen Streit am Mittwoch gekommen, weil das Opfer dem mutmaßlichen Täter den Rausschmiss aus dem Männerwohnheim angekündigt hatte. Der Bewohner soll daraufhin zugestochen haben. Der Mann soll wiederholt gegen Regeln in dem Wohnheim verstoßen haben, worauf der Sozialarbeiter ihn bereits im Vorfeld mehrfach angesprochen und ihm mit Konsequenzen gedroht habe. Die Mordkommission ermittelt jetzt.

Die Mitarbeiter und die Leitung des Heims stehen nach der blutigen Tat unter Schock. "Wir sind erschüttert, tief betroffen und traurig über diesen entsetzlichen Vorfall", sagte der Einrichtungsleiter nach der Tat in einer Stellungnahme.

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