Lungenembolie wegen der Pille:Tod durch Antibabypille?

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Sie wollte verhüten und ist zehn Monate nach ihrer ersten Antibabypille an einer Lungenembolie gestorben. Eine junge Schweizerin hat das Präparat Yaz genommen.

Nach dem Tod einer jungen Frau prüft die Schweizer Arzneimittelbehörde Swissmedic einen Zusammenhang mit der Einnahme der Antibaby-Pille Yaz von Bayer-Schering. Die junge Frau sei Mitte September an den Folgen einer Lungenembolie gestorben, zehn Monate vorher habe sie mit der Einnahme der Pille begonnen, teilte Swissmedic auf seiner Internetseite mit. Das Unternehmen erklärte am Samstag, es wolle den Fall ebenfalls prüfen.

Seit 48 Jahren gibt es in Deutschland mittlerweile die Antibabypille. In der Schweiz ist eine junge Frau möglicherweise an einer durch die Pille verursachten Lungenembolie gestorben. (Foto: Foto: dpa)

Swissmedic vermutet einen Zusammenhang des Todes mit der Einnahme der Pille. Sollte sich diese Vermutung bestätigen, wäre es der erste Todesfall in Zusammenhang mit Yaz, sagte ein Swissmedic-Sprecher am Freitag. Eine Sprecherin des Pharma- und Chemiekonzerns Bayer-Schering sagte dem Berliner Tagesspiegel am Samstag, das Unternehmen nehme den Fall "sehr ernst" und versuche, die genauen Umstände zu klären.

"So ein Todesfall ist natürlich immer tragisch, aber es ist bekannt, dass es in ganz seltenen Fällen zu Embolien kommen kann. Das steht auch in der Packungsbeilage", sagte die Konzernsprecherin. Dies gelte für alle Verhütungsmittel dieser Art, auch für die anderer Unternehmen, fügte sie hinzu.

Erst seit einem Jahr auf dem Markt

Yaz, eine niedrig dosierte Form der Antibaby-Pille, ist seit vergangenem Jahr in Europa auf den Markt. Wie die ebenfalls von Bayer vertriebene Pille Yasmin enthält sie die Wirkstoffe Drospirenon und Ethinylestradiol. Beide Verhütungsmittel sind bei Frauen beliebt, weil sie zu einer geringeren Gewichtszunahme führen als Pillen der älteren Generation. Yasmin war Ende Mai in die Schlagzeilen geraten - auch in dem Fall hatte ein junges Mädchen nach der Einnahme der Pille eine Lungenembolie erlitten. Sie ist seitdem schwerbehindert.

Obwohl der Pharmakonzern es nicht als erwiesen ansah, dass die Embolie auf die Einnahme von Yasmin zurückzuführen sei, sagte er die Übernahme der Kosten für die Rehabilitation in Höhe von umgerechnet 132000 Euro zu. Swissmedic begann nach dem Vorfall mit einer Untersuchung aller Verhütungspillen. Laut Swissmedic-Sprecher werden die Ergebnisse vermutlich im Oktober veröffentlicht.

© SZ vom 28.09.2009 /AFP/abis - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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