Nicht Dubai, nicht die USA. Nein, das teuerste Haus der Welt steht in Frankreich, genauer gesagt in Saint-Jean-Cap-Ferrat. Ein Örtchen, das nicht nur nach Urlaub klingt, sondern auch tatsächlich an einem beliebten Reiseziel liegt: Auf der Halbinsel Cap Ferrat, direkt an der Côte d'Azur. Selbstverständlich ist man aber auf dem mehr als 87 000 Quadratmeter großen Anwesen sicher vor neugierigen Blicken. Dafür muss man für dieses eigene kleine Urlaubsparadies aber auch eine ordentliche Summe hinblättern: Schlappe 350 Millionen Euro kostet die Villa.
Was diesen Preis rechtfertigt? Da ist zum einen die eindrucksvolle Geschichte, die das Anwesen vorweisen kann: Vor etwa 180 Jahren gebaut, lebte ab 1904 der belgische König Leopold II. hier. Gerüchten zufolge mit seiner jungen Geliebten Caroline Delacroix. Später ging die Villa in den Besitz von Alexandre Marnier-Lapostolle über - dem Gründer der Likörmarke Grand Marnier. Angeblich wuchsen hier auch die Bitterorangen, die seinem berühmten Likör die besondere Note gaben. Bis zum Juli dieses Jahres habe das Haus, dem US-Magazin Forbes zufolge der Grand-Marnier-Erbin Suzanne Marnier-Lapostolle gehört. Dann kaufte die italienische Spirituosenfirma Campari die Marke Grand Marnier und damit auch das Anwesen, das sie jetzt wiederum weiterverkauft.
Zahlreiche Promis sollen schon durch den Garten des Luxus-Anwesens geschlendert sein: Der britische Premierminister Winston Churchill hat hier seine Bilder gemalt. Auch für Charlie Chaplin, Elizabeth Taylor und Richard Burton war das Les Cèdres, wie die Villa heißt, Rückzugsort - mit eigenem botanischen Garten. 15 Gärtner sind dort Vollzeit beschäftigt, inklusive mehr als 14 000 verschiedenen Pflanzenarten und mehr als 300 Jahre alten Olivenbäumen. Wer bei solchen Zahlen den Überblick über sein eigenes Hab und Gut verliert, ...
... kann in seiner persönlichen Bücherei nachschlagen: Die zählt 3000 Bücher über Flora und Fauna, inklusive eines sehr seltenen Exemplars aus den 1640er Jahren, das allein schon mehrere 100 000 Euros wert sein soll. Hat man seinen riesigen Garten, Ballsaal, Wintergarten, die Kapelle und Stallanlagen erkundet, kann man sich anschließend in einem der 14 Schlafzimmer ausruhen oder ...
... man kühlt sich einfach im Meer ab und genießt die Ruhe am Privatstrand des Hauses. Wem das zu groß ist, der kann auch in dem "kleinen" Swimmingpool im Garten ein paar Bahnen ziehen. Bei Maßen von 50 Metern Länge und 25 Metern Breite könnte man dort aber auch ohne Probleme ein Olympia-Wettschwimmen veranstalten. Wenn sich dann der Hunger meldet, geht es zum Grillen zu den Nachbarn ...
... zum Beispiel Musical-Komponist Andrew Lloyd Webber und Microsoft-Mitbegründer Paul Allen. Wie viel die für ihre exklusiven Anwesen zahlen mussten, ist nicht bekannt. Allerdings sind die 350 Millionen Euro schon ein Schnäppchen im Vergleich zum Preis, der im Vorfeld für das Les Cèdres veranschlagt wurde. Eine Milliarde Euro sollte das Anwesen Gerüchten zufolge kosten. Das haben die Besitzer, der Nachrichtenseite Bloomberg zufolge, jetzt aber dementiert: Eine Milliarde Euro Kaufpreis sei doch nun wirklich absurd.