Landgericht Münster:Ex-Freundin getötet - 18-Jährige legt Geständnis ab

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  • Eine 18-Jährige hat vor Gericht in Münster gestanden, ihre Ex-Freundin getreten, gewürgt und erstochen zu haben.
  • Die Schülerinnen waren vier Jahre lang ein Liebespaar gewesen.
  • Die Angeklagte rief nach der Tat selbst die Polizei.

Stockend, aber detailliert hat eine 18-Jährige vor Gericht beschrieben, wie sie im vergangenen Oktober in Münster ihre Ex-Freundin auf grausame Weise tötete. "Ich habe sie geschubst und dann auf sie eingestochen", gestand die Schülerin zum Prozessauftakt vor dem Landgericht Münster (Nordrhein-Westfalen). Das berichtet die Münsterland Zeitung.

Später habe sie die ehemalige Freundin auch noch getreten und gewürgt. So lange, bis die 17-Jährige kein Lebenszeichen mehr von sich gab: "Ich habe ihr T-Shirt hochgeschoben und mein Ohr an ihr Herz gelegt - aber da war nichts mehr", sagte die junge Frau im vollbesetzten Verhandlungssaal.

An der Schule kennengelernt

Die Tat ereignete sich am frühen Morgen nach dem Besuch bei einer gemeinsamen Freundin. Die jungen Frauen waren vier Jahre lang ein Liebespaar gewesen, bevor die 17-Jährige die Beziehung beendete. Darüber kam die 18-Jährige nach eigener Aussage nicht hinweg. Kennengelernt hatten sich die beiden auf einer Hauptschule in Senden, die sie mehrere Jahre zusammen besuchten. Die 18-Jährige besuchte zuletzt ein Berufskolleg.

Nach der Tat bat die Angeklagte einen Passanten um dessen Handy und alarmierte selbst die Polizei, berichtete der WDR. Die Beamten fanden den leblosen Körper der 17-Jährigen im Kellereingang ihres Mehrfamilienhauses. Die Täterin hatte sie dorthin geschleift.

Geballte Gewalt

Der Anklage zufolge starb die 17-Jährige "an einer Kombination von innerem Verbluten, Würgen und Stichen gegen den Kopf". Die Staatsanwaltschaft wirft der Angeklagten Mord aus "niedrigen Beweggründen" vor. Nach dem Jugendstrafrecht drohen ihr bis zu zehn Jahre Haft.

Nach Angaben der Verteidigung kommt die aus Dortmund stammende Angeklagte aus schwierigen familiären Verhältnissen. Auch ihr Onkel habe einmal jemanden getötet, berichtete die Münsterland Zeitung weiter.

© SZ.de/dpa/kat - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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