Kriminalität in Mexiko:Polizei befreit 73 Entführungsopfer

Sie wollten illegal in die USA einwandern und landeten in der Gewalt von Kriminellen: Dutzende Menschen sind im Norden Mexikos aus einem Haus befreit worden. Ihre Entführer hatten sie misshandelt und versucht, Lösegeld von ihren Familien zu erpressen.

Erneut hat die Polizei in Mexiko Dutzende Menschen aus den Händen von Entführern befreit. Bei einer Razzia in der Stadt Reynosa im Bundesstaat Tamaulipas seien elf Verdächtige festgenommen worden, teilte die örtliche Regierung mit. Außerdem hätten die Polizisten Waffen, Munition und Drogen beschlagnahmt.

Die 73 Entführungsopfer stammen dem Bericht zufolge aus Mexiko, El Salvador, Guatemala und Honduras. Sie seien in einem Haus festgehalten und zum Teil misshandelt worden, hieß es in der Mitteilung weiter. Von ihren Familien sollte offenbar Lösegeld erpresst werden.

Alle Befreiten seien zum Zeitpunkt ihrer Entführung auf der Durchreise gewesen. Sie hatten geplant, illegal in die USA einzuwandern. Erst im Juni hatte die mexikanische Polizei in Tamaulipas 165 Personen aus der Gewalt von Kriminellen befreit. Auch damals handelte es sich um Menschen aus Mexiko und Mittelamerika, die in die USA einreisen wollten.

Laut einer Schätzung der mexikanischen Menschenrechtskommission von 2011 werden in dem Land jedes Jahr etwa 20.000 Einwanderer entführt, um Lösegeld von den Familien zu erpressen. Im Bundesstaat Tamaulipas, einer Hochburg des organisierten Verbrechens, wurden im Jahr 2010 auf einer Ranch 72 ermordete Migranten entdeckt. Das Anwesen soll dem Drogenkartell Los Zetas gehört haben.

© Süddeutsche.de/dpa/feko - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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