Kenia:Bombenattrappe in Air-France-Maschine: Ex-Polizist unter Verdacht

  • Die Polizei hat in Paris einen Mann vorläufig festgenommen. Er soll für die Bombenattrappe verantwortlich sein, deretwegen ein Passagierflugzeug am Sonntag in Mombasa notlanden musste.
  • Seine Frau und Besatzungsmitglieder werden als Zeugen vernommen.
  • Der vermeintliche Sprengsatz wurde auf einer Toilette der Maschine gefunden.

Nach der Notlandung einer Air-France-Maschine in Kenia wegen eines falschen Bombenalarms hat die französische Polizei einen Passagier als mutmaßlichen Täter identifiziert. Der Verdächtige wurde bei seiner Ankunft in Paris am frühen Morgen vorläufig festgenommen, wie die zuständige Staatsanwaltschaft mitteilte. Seine Frau und Besatzungsmitglieder werden als Zeugen vernommen.

Nähere Angaben machte die Behörde zunächst nicht, sie bestätigte aber, dass eine Untersuchung wegen Eingriffs in den Luftverkehr und Lebensgefährdung läuft. Der Sender BFMTV berichtet unter Berufung auf Polizeikreise, bei dem Festgenommenen handele es sich um einen 58 Jahre alten früheren Polizisten.

Päckchen hinter Toilettenspiegel versteckt

Die Boeing 777, die auf dem Weg von Mauritius nach Paris war, musste am Sonntag in Mombasa notlanden, nachdem ein verdächtiges Päckchen auf einer Toilette der Passagiermaschine gefunden worden war. Später stellte sich heraus, dass es sich um eine Bombenattrappe handelte.

An Bord waren 459 Passagiere und 14 Besatzungsmitglieder, die das Flugzeug über Notrutschen verlassen mussten. Air-France-Chef Frédéric Gagey erklärte am Sonntag in Paris, der angebliche Sprengsatz habe aus Karton, Papier und einer Art Zeitschaltuhr bestanden. "Das Objekt war nicht imstande, eine Explosion auszulösen", sagte Gagey. Es sei vor dem Abflug noch nicht hinter dem Spiegel der Toilette deponiert gewesen.

Terrorismus
:Bombenalarm zwingt Air-France-Maschine zur Landung in Mombasa

Auf dem Weg von Mauritius nach Paris lösen Passagiere Alarm aus, die Boeing landet. Der verdächtige Gegenstand erweist sich später als harmlos.

Passagiere verdächtigt

Air France hatte Anzeige gegen unbekannt erstattet. Nach der Evakuierung der Maschine waren einige Passagiere noch in Hotels in Kenia befragt worden. Die Ermittler vermuteten die Täter unter den Fluggästen. Lokalen Medienberichten zufolge hatten sie zwei Verdächtige im Visier. Ob es sich beim dem Festgenommenen um einen der beiden Verdächtigen handelt, ist unklar.

© SZ.de/dpa/tamo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: