Karpaten:Braunbär fällt deutschen Touristen an

Ein Bär hat einen Deutschen in den Karpaten schwer verletzt. Der 26-Jährige und zwei Mitreisende hatten in einem Gebiet gezeltet, in dem vor den Raubtieren gewarnt wird.

Ein 26-jähriger Tourist aus dem Raum Hannover ist in der Nacht zum Donnerstag in den rumänischen Südkarpaten von einem Bären angegriffen und dabei schwer verletzt worden.

Eines der größten Raubtiere der Welt: In den Karpaten hat ein Braunbär einen Deutschen schwer verletzt. (Foto: Foto: dpa)

Der Mann sei aber außer Lebensgefahr, nachdem die Bergwacht ihn stabilisiert und in das Krankenhaus im Kurort Pucioasa gebracht hatte, berichtete die rumänische Nachrichtenagentur Mediafax.

Das Opfer schlief zusammen mit zwei Kameraden in einem Zelt im Gebirgsmassiv Bucegi, als der Bär das Zelt zerriss, offenbar auf der Suche nach Nahrung. Dabei verletzte er den Mann an Schultern, Rücken, Hüften und am Ohr. Die beiden Kameraden blieben unverletzt.

Die Bergwacht erklärte, die Opfer hätten im Gebiet Lunca Padinei gezeltet, obwohl dort offiziell vor Bären gewarnt werde. Die Kameraden des Opfers beklagten, dass die entsprechenden Schilder nicht auf Deutsch vor der Gefahr warnten. Erst vor kurzem hatten Bären dort zwei Touristenzelte zerstört, ohne dass es Verletzte gab.

In Rumänien leben rund 5000 Braunbären, mehr als anderswo in Europa. Insbesondere in den Südkarpaten haben sie keine Scheu vor Menschen und greifen häufiger an. In der Karpatenstadt Brasov kämpfen die Behörden geradezu gegen eine Bärenplage, weil die Tiere systematisch in den Mülltonnen nach Nahrung suchen. Erst vor kurzem wurde dort ein Mann von einem Bären getötet.

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