Es war einer der dunkelsten Momente des an dunklen Momenten wahrlich nicht armen öffentlich-rechtlichen Fernsehens: Am 17. September 2012 trat die Schauspielerin Jenny Elvers sichtlich angetrunken und verwirrt in der NDR-Talkshow "Das!" auf. Der Anblick war nicht nur für Elvers beschämend. Auch der Sender benahm sich daneben. Statt das Interview abzubrechen und den Gast vor sich selbst zu schützen, hielt die Kamera 45 Minuten lang drauf. Als Elvers irgendwann ein Glas umstieß, witzelte die Moderatorin, dass "natürlich" nur Wasser nachgeschenkt werde. Ein Trauerspiel.
Es folgten hämische Schlagzeilen über den "Lall-Auftritt", eine rührselige TV-Beichte und eine sehr öffentliche Trennung von ihrem Mann.
Jetzt, fast zwei Jahre später, spricht Jenny Elvers, die über sich selbst sagt, sie sei "ein Volljunkie" gewesen, zum ersten Mal über den Verlauf ihrer Therapie und weshalb sie - in Maßen - wieder trinken will. "Das ist vor allem meinem Therapeuten wichtig", sagte sie der Süddeutschen Zeitung im Interview. "Er glaubt nicht, dass ich es schaffe, ganz aufzuhören. Was er mir mitgegeben hat, ist die Ansage: Heute trinke ich nicht. Morgen vielleicht, aber heute nicht." Bis jetzt habe sie die Finger aber komplett vom Alkohol gelassen.
Kontrolliert werden wolle sie nicht. "Der Einzige, der das darf, ist mein Sohn. Ich habe ihm einen Alkomaten geschenkt, damit er mich jederzeit testen und mir irgendwann wieder vertrauen kann", sagte Elvers.
Für ihren NDR-Auftritt schäme sie sich noch immer. Warum sie dennoch wieder an die Öffentlichkeit wollte? "Ich bin öffentlich abgestürzt, also muss ich auch öffentlich wieder auf die Beine kommen." Den Applaus, die positiven Reaktionen auf ihren offenherzigen Umgang mit der Sucht, sieht sie kritisch: "Ich will nicht die Vorzeigealkoholikerin der Nation sein."
Dazu, dass ihr Freund und Manager Steffen von der Beeck kürzlich alkoholisiert am Steuer erwischt worden sein soll, was ebenfalls breit vom Boulevard berichtet wurde, will die 42-Jährige aus rechtlichen Gründen nichts sagen.
Das komplette Interview finden Sie in der SZ von Freitag, 18. Juli - in der gedruckten und der digitalen Ausgabe.