Internet:hallo123

Wie ein sicheres Passwort aussieht, weiß jeder. In der Theorie. Die Hitliste der Zugangscodes sieht anders aus.

Von Nadeschda Scharfenberg  

Für eine allumfassende digitale Identität braucht der Mensch im Schnitt 15 bis 20 Passwörter. E-Mail, Facebook, Amazon, Ebay, iTunes, Online-Banking und so weiter. Ja sogar das Abrufen des Kindergarten-Speiseplans erfordert ein Passwort. Und dann kommen ja noch PINs und PUKs und IBANs hinzu. Wie soll der Mensch mit seiner begrenzten Hirnkapazität sich all die Zugangsdaten bloß merken? Da der Homo sapiens grundsätzlich faul ist (man kann es auch ökonomisch nennen), neigt er dazu, die Sicherheit des Passworts hintanzustellen, zugunsten der Einfachheit, allen Warnungen vor Datenklau zum Trotz. Das Hasso-Plattner-Institut in Potsdam hat anhand von 30 Millionen geleakter Nutzerkonten die häufigsten Passwörter der Deutschen ermittelt. Am beliebtesten ist "hallo" (oder "hallo123"), gefolgt von "passwort". In den Top Ten auch "schalke04", "qwertz", "arschloch", "schatz" und "ficken". 20 Prozent der Nutzer haben zudem nur ein Passwort für mehrere Accounts. Dabei müsste man sich für einen sicheren Zugang nur ein paar Eselsbrücken bauen oder einen Passwort-Generator verwenden. Für den braucht es nur einen einzigen Master-Code. Der sollte aber nicht ausgerechnet "123456" sein - das weltweit häufigste Passwort.

© SZ vom 22.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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