Hurrikan:"Odile" fegt über den Nordwesten Mexikos

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Der Flughafen von Cabo San Lucas nachdem Hurrikan Odile darüber hinweggefegt ist. (Foto: Reuters)

In einigen Regionen sind 95 Prozent des Stromnetzes zerstört: Hurrikan "Odile" hat im Nordwesten Mexikos schwere Schäden hinterlassen. Große Teile der Bevölkerung sind von der Wasserversorgung abgeschnitten - und auch jetzt, wo der Sturm abgezogen ist, droht neue Gefahr.

  • Hurrikan Odile hat im Teilen Nordwestmexikos 95 Prozent des Stromnetzes zum Erliegen gebracht. Besonders betroffen ist der Urlaubsort Los Cabos auf der Halbinsel Niederkalifornien.
  • Neben Stromausfällen kam es auch zu Problemen bei der Wasser - und Lebensmittelversorgung. Hunderte Menschen plünderten Lebensmittelläden.

Schwere Schäden in der Infrastruktur

Hurrikan Odile hat am Sonntagabend den Nordwesten Mexikos mit voller Wucht getroffen und in der Infrastruktur schwere Schäden verursacht. Der Wirbelsturm hatte bereits vor einer Woche den Westen des Landes getroffen und war dann über weite Teile des Landes gefegt.

Im Bundesstaat Baja California Sur wütete Odile besonders heftig und brachte 95 Prozent des Stromnetzes zum Erliegen, wie die zuständige Behörde am Sonntag mitteilte. Auch sei die Bevölkerung zeitweise komplett von der Wasserversorgung abgeschnitten.

Am Sonntag traf der Wirbelsturm dann den Urlaubsort Los Cabos. Der Leiter der mexikanischen Strombehörde CFE, Enrique Ochoa, sprach von den "schlimmsten" Infrastrukturschäden in der Geschichte des Landes.

Improvisierte Bürgerwehren kämpfen gegen Plünderer

Nach Durchzug des Hurrikans plünderten Hunderte Menschen Läden und Supermärkte, nachdem der Wirbelsturm zu Stromausfällen, Wasserknappheit und zur Unterbrechung der Lebensmittelversorgung geführt hatte. Um sich gegen die Plünderer zu verteidigen, haben sich die Bewohner von Los Cabos mit Gewehren, Macheten und Baseballschlägern bewaffnet. Die improvisierten Bürgerwehren waren in Weiß gekleidet, um ihre friedlichen Absichten zu unterstreichen. Die Regierung entsandte Hunderte Soldaten und Bundespolizisten zur Verstärkung und errichtete Straßensperren. Mexikos Innenminister Miguel Ángel Osorio Chong versicherte, die Behörden hätten die Lage unter Kontrolle und es würden Trinkwasser und Lebensmittel ausgeteilt.

US-Botschaft ruft Touristen zum Verlassen der Region auf

Die Behörden bestätigten derweil einen ersten Todesfall: Ein Südkoreaner starb, als sein Auto von den Fluten davongerissen wurde. Ein weiterer Südkoreaner, der im selben Wagen saß, werde noch vermisst. Die US-Botschaft rief die noch in Los Cabos festsitzenden US-Touristen auf, sich zum örtlichen Flughafen zu begeben, um mit den kostenlos zur Verfügung gestellten Flugzeugen in die USA zurückzukehren. Seit Dienstag wurden bereits 15.000 der 30.000 Touristen in dem Badeort in Sicherheit gebracht.

Ausläufer von Odile sorgten auch im Großraum San Diego in Kalifornien für Schäden. Durch die starken Regenfälle kamen in New Mexico ein Ölfeldarbeiter und in Texas ein Hilfsheriff ums Leben.

© dpa/AFP/olkl - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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