Der Leiter der Staatsschutzabteilung der Kölner Polizei, Josef Rainer Wolf, sagte der AP am Freitag, die inzwischen wegen versuchten Mordes verhafteten 15 bis 17 Jahre alten türkischstämmigen Jugendlichen hätten durch die Tat in den Besitz von Polizeiwaffen kommen wollen. Mit ihnen hätten sie amerikanische Einrichtungen angreifen wollen.
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Die Jugendlichen hatten am Dienstagabend versucht, eine 26-jährige Polizistin und einen 38-jährigen Polizist mit einem fingierten telefonischen Hilferuf in einen Hinterhalt zu locken. Als die wegen einer angeblich hilflosen Person alarmierten Polizisten am Einsatzort ankamen, wurden sie von drei maskierten Jugendlichen bedroht und beschossen.
Märtyrerfantasien durchs Internet befeuert
Die Beamten behielten aber die Nerven, schlugen die Angreifer mit Warnschüssen in die Flucht und blieben unverletzt. Bei den Waffen der Täter handelte es sich wie die Ermittlungen später ergaben um Schreckschusswaffen und nicht mehr funktionstüchtige Übungshandgranaten. Doch hätten die jungen Leute die Polizisten der Vernehmung zufolge möglicherweise mit Messern töten wollen, sagte Wolf.
Der Chef der Staatschutzabteilung betonte, die drei Jugendlichen seien bisher nicht durch Verbindungen zur Terrorszene oder durch kriminelles Verhalten aufgefallen. Sie hätten regelmäßig die Schule besucht. Einer von ihnen habe sogar bereits eine Lehrstelle gehabt, die er demnächst antreten sollte. Wahrscheinlich seien sie durch das Internet und die dort verfügbare islamistischen Hasspredigten auf die Idee gekommen, Märtyrer werden zu wollen, meinte Wolf. Bei den Elternhäusern sei keine islamistischen Tendenzen erkennbar. Sie seien eher westeuropäisch orientiert.