Havarie der "Rena":Neuseeland reicht Klage gegen Reederei ein

400 Tonnen ausgelaufenes Öl, verschmutzte Strände, tote Seevögel: Ein halbes Jahr nach der Havarie des Containerschiffs "Rena" hat die neuseeländische Schifffahrtsbehörde Klage gegen den Eigentümer eingereicht. Es droht eine Strafe in Höhe von mehreren hunderttausend Euro.

Ein halbes Jahr nach der Havarie des Containerschiffes "Rena" vor der neuseeländischen Küste hat die Schifffahrtsbehörde des Landes von der Reederei Schadenersatz für die entstandene Umweltverschmutzung gefordert. Maritime New Zealand (MNZ) reichte eine Klage gegen die zum griechischen Konzern Costamare gehörende Firma Daina Shipping ein.

Ihr wird die Freisetzung schädlicher Substanzen vorgeworfen, dafür droht eine maximale Geldstrafe von 600.000 neuseeländischen Dollar (373.000 Euro), plus 10.000 Dollar für jeden weiteren Tag, an dem sich die Verschmutzung fortsetzt. Nachdem die "Rena" Anfang Oktober auf ein Riff nahe der Stadt Tauranga aufgelaufen war, liefen 400 Tonnen Öl aus. Tausende Meeresvögel kamen ums Leben, lange Sandstrände wurden verschmutzt. Die neuseeländische Regierung schätzt die Kosten für die Reinigung nach der Umweltkatastrophe auf umgerechnet 80 Millionen Euro, der Großteil davon wird durch eine Versicherung abgedeckt.

Bisher haben die Bergungsmannschaften mehr als 1000 Tonnen Öl entfernt und die Hälfte der 1368 ins Wasser gerutschten Container des Schiffes geborgen. Derzeit sind die Arbeiten wegen eines Sturmes unterbrochen.

Das Wrack der "Rena" war im Januar auseinandergebrochen. Am gestrigen Mittwoch sank das Heck des Schiffes. Zwölf Meter hohe Wellen hatten es in die Tiefe gezogen.

Eine erste Anhörung im Verfahren gegen Daina Shipping soll es am 25. Mai vor dem Bezirksgericht in Tauranga geben. An diesem Tag werden auch die Urteile gegen den philippinischen Kapitän und seinen Navigationsoffizier erwartet. Beide hatten sich mehrerer strafbarer Handlungen schuldig bekannt, die zu der schlimmsten maritimen Umweltverschmutzung in der Geschichte Neuseelands geführt hatten. Ihnen drohen bis zu sieben Jahre Haft.

© Süddeutsche.de/dapd/dpa/sebi - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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