Hamburg:Schüsse in der Wohnsiedlung - zwei Tote, zwei Verletzte

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Blutiges Beziehungsdrama: Als die Polizei kam, erschoss sich der Täter. Zuvor hatte er im Hamburger Stadtteil Hamm einen Menschen getötet und zwei weitere schwer verletzt.

Bei einer Schießerei in Hamburg sind am Mittwochnachmittag zwei Menschen getötet worden. Zwei weitere wurden schwer verletzt. Bevor sich der 36 Jahre alte Täter vor den Augen der Polizei selbst mit einem Kopfschuss tötete, hatte er den 30 Jahre alten Bruder seiner Lebensgefährtin niedergestreckt.

Die 34 Jahre alte Freundin des Täters und ein zur Hilfe eilender Mann erlitten bei dem Gewaltverbrechen im Stadtteil Hamm schwere Schussverletzungen. Sie befanden sich nach Notoperationen jedoch nicht mehr in Lebensgefahr, teilte ein Polizeisprecher mit.

Den Ermittlungen zufolge entwickelte sich das tödliche Drama beim Versuch der 34-Jährigen, aus der gemeinsamen Wohnung auszuziehen. Vor dem Haus standen bereits Umzugskartons. Das Paar geriet vor dem Eingang des Mehrfamilienhauses in Streit. Der 36-Jährige, ein Sportschütze, zog im Verlauf der Auseinandersetzung eine Waffe und schoss auf seine Lebensgefährtin, ihren Bruder und einen Helfer.

Der 28-jährige Unbeteiligte war nach Erkenntnissen der Polizei aus dem Haus gekommen und wollte den Streit schlichten. Er schleppte sich nach den Schüssen schwer verletzt noch zu einer nahe gelegenen U-Bahn-Station. Als die inzwischen von Nachbarn alarmierte Polizei am Tatort eintraf und die Beamten den Schützen ansprachen, erschoss sich der Täter.

In der Wohnung des Paares entdeckten die Beamten mehrere Waffen. Als Sportschütze durfte der 36-Jährige, der polizeilich bisher nicht aufgefallen war, Waffen besitzen und auch im Haus aufbewahren.

Wie am Donnerstag bekannt wurde, hat der Todesschütze des blutigen Beziehungsdramas in Hamburg bereits einen Tag vor seiner Tat Unbeteiligte mit einer Waffe bedroht. Fast zeitgleich mit den tödlichen Schüssen am Mittwochnachmittag meldeten sich eine 28-jährige Frau und ein 36-jähriger Mann auf einem Polizeirevier, um den ebenfalls 36 Jahre alten Täter anzuzeigen, sagte eine Polizeisprecherin. Ob die beiden möglicherweise selbst nur knapp dem Tod entgingen, bleibe Spekulation.

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