Haaksbergen bei Enschede:Drittes Opfer stirbt nach Unfall mit Monster-Truck

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Der Monster-Truck in Anktion -vor dem Unfall. Angeblich standen Hunderte Zuschauer zu nah am Parcours. (Foto: dpa)

Drei Menschen sind inzwischen gestorben, fünf schweben noch in Lebensgefahr: Ein Monster-Truck ist im niederländischen Haaksbergen ins Publikum gerast. Nun gibt es Vorwürfe gegen die Behörden.

  • Der Unfall mit einem Monster-Truck im niederländischen Haaksbergen hat ein drittes Opfer gefordert. Unter den Toten ist auch ein Kind.
  • Niederländische Medien berichten, dass Hunderte Zuschauer zu nah am Parcours standen.

Fünf Menschen in kritischem Zustand

Es sollte ein fröhliches Dorffest sein - und endete in Panik. Drei Tote, fünf Schwer- und 18 Leichtverletzte - diese traurige Bilanz einer Autoshow zog der Bürgermeister des niederländischen Haaksbergen, Hans Gerritsen, am Montag. Unter den Toten ist auch ein Kind. Bei einer Autoshow am Sonntag war ein Monster-Truck nach einem Stunt aus ungeklärter Ursache ins Publikum gerast. Der Fahrer des Stunt-Wagens wurde vorläufig festgenommen. Auch gegen die Behörden werden Vorwürfe laut.

Sicherheitsvorkehrungen sollen nicht befolgt worden sein

Niederländische Medien berichten, dass die Sicherheitsvorkehrungen nicht eingehalten worden seien. Nach den Richtlinien der internationalen Monster Truck Racing Association müssen Zuschauer mindestens 45 Meter von einer Veranstaltung entfernt stehen. In Haaksbergen standen jedoch Hunderte Menschen, darunter viele Kinder, um den Parcours herum im Abstand von höchstens 30 Metern.

Die Ermittlungen werden noch Tage dauern, teilte die Polizei mit. An der Unglücksstelle werden Spuren gesichert. Der schwarze Truck wurde am Montag abgeschleppt. Er wird auf mögliches technisches Versagen untersucht. Entscheidend könnte auch die Aussage des Fahrers sein. Er wurde unter dem Verdacht der fahrlässigen Tötung vorläufig festgenommen. Der Profi-Fahrer sei "total fertig", sagte sein Anwalt im niederländischen Radio. "Er hat ein Kind unter den Rädern gesehen."

Höchstens 30 Kilometer pro Stunde

Auf dem Platz des Unglücks legen Menschen Blumen nieder, andere trugen sich in die Kondolenzliste im Rathaus ein. Zuschauer hatten die schockierenden Szenen gefilmt. Gegen 16 Uhr war der schwarze Truck mit etwa 1500 PS mitten im Zentrum der Kleinstadt zu einem Stunt vorgefahren. Der auf gigantische Räder montierte Pick-up walzte zunächst über sechs in einer Reihe aufgestellte Autowracks. Dann flog er aus ungeklärter Ursache aus der Kurve und raste ins Publikum.

Menschen schrien in Panik. Viele rannten weg. "Warum hat er nicht gebremst?", fragte der KFZ-Mechaniker Bennie Bouwmeester im niederländischen Radio. Der Stunt-Wagen fuhr nach seiner Einschätzung höchstens 30 Kilometer pro Stunde. Doch wer die gigantischen Räder sieht, kann sich die schlimmen Folgen vorstellen.

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