Flugzeugabsturz in San Francisco:Strafe für Asiana Airlines

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Bei der Bruchlandung einer Boeing 777 im vergangenen Juli starben drei Menschen. (Foto: dpa)

Keine Not-Hotline und nur unzureichende Informationen: Nach einer dramatischen Bruchlandung in San Francisco im vergangenen Juli hat sich die Airline zu wenig um die Opfer gekümmert. Nun muss die Fluglinie eine Strafe zahlen.

Die südkoreanische Fluggesellschaft Asiana Airlines muss nach einer Flugzeug-Bruchlandung in San Francisco im vergangenen Juli 500.000 Dollar (364.000 Euro) Strafe zahlen. Asiana habe ihre Pflichten bei der Unterstützung der Angehörigen verletzt, teilte das US-Verkehrsministerium am Dienstag mit.

Laut US-Verkehrsministerium dauerte es zwei Tage, bis die Fluglinie eine ausreichende Zahl von Mitarbeitern nach San Francisco entsandt hatte. Ganze fünf Tage seien verstrichen, bis alle Familien der 291 Passagiere kontaktiert worden seien. Statt einer Not-Hotline hätten sich Angehörige anfänglich nur unter einer Nummer für Flugbuchungen erkundigen können, die auf der Webseite des Unternehmens schwer zu finden gewesen sei.

"In dem seltenen Fall eines Absturzes haben die Airlines eine Verantwortung, den Passagieren und ihren Familien die volle Unterstützung zukommen zu lassen", sagte US-Verkehrsminister Anthony Foxx. "Das Letzte, worüber sich Familien und Passagiere in so einem stressigen Moment Gedanken machen sollten, ist, wie sie von der Fluglinie Informationen bekommen."

Asiana reagierte mit nur einem Satz auf die Strafe und schien dabei die Vorwürfe zurückzuweisen. "Asiana hat den Passagieren und ihren Familien nach dem Unfall weitreichende Unterstützung gewährt und wird dies weiter tun", hieß es.

Bei der Bruchlandung am 6. Juli 2013 waren drei Insassen getötet und mehr als 180 Menschen verletzt worden. Asiana ist die erste Fluglinie überhaupt, die in den USA unter einem Gesetz aus dem Jahr 1997 wegen des schlechten Katastrophenmanagements abgestraft wird.

Die Asiana-Maschine war von Seoul kommend beim Landeanflug auf San Francisco auf eine Ufermauer vor der Piste geprallt, außer Kontrolle geraten und in Flammen aufgegangen.Den Ermittlungen zufolge flog sie zu tief und zu langsam. Bei den drei Todesopfern handelt es sich um chinesische Schülerinnen. Eine von ihnen konnte zunächst aus dem Flugzeugwrack gerettet werden, wurde dann unter einer Schicht von Löschschaum aber von einem Feuerwehrfahrzeug überrollt. Die US-Justiz sah im Oktober von einer Anklage gegen den Fahrer ab.

© Süddeutsche.de/AFP/dato - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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