Sicherheitspersonal am Flughafen von Los Angeles soll gegen Bezahlung weggeschaut haben, als Koffer voller Kokain und Reisetaschen voller Methamphetamin und Marihuana durch das Röntgengerät fuhren. Die kalifornische Polizei nahm vier aktuelle und frühere Mitarbeiter der staatlichen Sicherheitsbehörde TSA fest, die Staatsanwaltschaft erhob Anklage.
Die Männer sollen in 22 Fällen jeweils bis zu 2400 Dollar (1800 Euro) für ihre Mithilfe erhalten haben. Sie hätten ihre "Gier über die Sicherheitsbedürfnisse der Nation" gestellt, sagte der zuständige Staatsanwalt Andre Birotte Jr.. Der Los Angeles Times zufolge umfasst die Anklageschrift 40 Seiten und nennt fünf Fälle, die sich im vergangenen Jahr binnen sechs Monaten ereignet haben sollen. Bei einer Gelegenheit haben die Sicherheitsbeamten der Anklage zufolge vier Kilogramm Methamphetamin durchgeschleust und anschließend auf einer Flughafentoilette die zweite Tranche des Schmiergelds erhalten haben. Die erste Hälfte soll als Vorschuss geflossen sein.
Die britische BBC berichtet, dass die beiden Angeklagten, die noch im Dienst der TSA stehen, insgesamt mehr als 20 Kilogramm Rauschgift durchgewunken haben.
Außerdem wurden drei mutmaßliche Schmuggler angeklagt. Einer von ihnen soll aufgeflogen sein, als er knapp sechs Kilogramm Kokain durch die Sicherheitskontrolle schleusen wollte, aber an den falschen Beamten geriet.
"Die Anschuldigungen in diesem Fall zeigen einen signifikanten Zusammenbruch des Sicherheitssystems", sagte Briotte. "Das Scanner-Personal an Flughäfen fungiert als entscheidender Checkpoint des Heimatschutzes, und Flugreisende sollten an die grundlegende Integrität der Sicherheitssysteme an unseren Flughäfen glauben können", zitiert ihn die BBC.
Die TSA wurde nach den Anschlägen von 9/11 gegründet und ist Teil des Heimatschutzministeriums. Die Behörde ist für den Sicherheitscheck von Millionen Passagieren verantwortlich und gerät wegen ihrer rigiden Vorgehensweise immer wieder in die Kritik.