Essen:Verweste Leiche vor Supermarkt entdeckt

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Grausiger Fund in Essen: Polizisten haben in einem Auto vor einem Supermarkt die stark verweste Leiche eines 45-Jährigen entdeckt, der seit Wochen vermisst wurde. Der mutmaßliche Mörder des Mannes wurde inzwischen in Polen festgenommen - der Fall ist mysteriös.

Von außen sah der Peugeot ganz normal aus. Der Wagen war geparkt vor einem Supermarkt in Essen, unauffällig, wie so viele andere, kein Hinweis auf ein Verbrechen. Wäre da nicht irgendwann dieser üble Gestank gewesen. Am Ostersamstag alarmierten Anwohner Polizisten wegen des Fahrzeugs - die dann eine grausige Entdeckung machten: Auf dem Rücksitz des unverschlossenen Wagens fanden sie unter einer Decke eine stark verweste Leiche.

Die Polizisten überprüften das Kennzeichen und stellten fest, dass der Wagen einem seit vier Wochen vermissten Mann gehört. Noch am Abend ließen sie den Toten obduzieren. Ergebnis: Das Opfer wurde durch stumpfe Gewalt gegen den Schädel getötet - mit hoher Wahrscheinlichkeit handelt es sich um den Vermissten, den 45-jährigen Darius M. aus Lichtenau bei Paderborn. Letzte Gewissheit soll in den nächsten Tagen eine molekulargenetische Untersuchung bringen.

Seine Ehefrau hatte M. am 21. März als vermisst gemeldet. Ihr Mann habe gegen 22.30 Uhr das Haus verlassen, um sich mit einem unbekannten Geschäftspartner zu treffen, sagte sie. Seitdem habe sie ihn nicht mehr gesehen. Schon kurz danach gab es Anhaltspunkte, dass der 45-Jährige einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen war - in der Garage des Hauses, in dem die Eheleute lebten, fanden sich Reste von Blutspuren.

Außerdem verwickelte sich die Ehefrau in Widersprüche. Sie sprach von einem Bekannten namens "Bogdan", der seit längerer Zeit Geld von ihr gefordert habe. Er habe auf ihren Ehemann gewartet und ihn nach dessen Rückkehr von der Arbeit getötet. "Bogdan" habe gedroht, ihr oder den Kindern etwas anzutun, wenn die Polizei eingeschaltet würde. Außerdem habe er sie gezwungen, die Blutspuren in der Garage zu beseitigen. Dann sei er mit der Leiche auf der Rückbank im Auto des Mannes fortgefahren.

Inzwischen weiß die Polizei nach eigenen Angaben durch umfangreiche Ermittlungen, wer der ominöse "Bogdan" ist - nämlich ein 47-jähriger Mann aus Polen, von wo auch das Ehepaar M. stammt. Er konnte inzwischen wegen anderer Delikte in seiner Heimat festgenommen werden. Die Staatsanwaltschaft Paderborn wirft ihm Mord vor und hat die Auslieferung nach Deutschland beantragt.

Obwohl der mutmaßliche Täter ermittelt ist, sind die Hintergründe und das Motiv noch unbekannt. Die Polizei machte dazu keine Angaben. In den kommenden Tagen sollen das Fahrzeug und die Leiche intensiv auf Spuren des Tatverdächtigen untersucht werden.

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