Nach einer zweiten tödlichen U-Bahn-Attacke innerhalb weniger Wochen in New York ist eine 31 Jahre alte Frau festgenommen worden. Die Staatsanwaltschaft wirft ihr nach US-Medienberichten Totschlag im Rahmen eines so genannten "Hassverbrechens" vor. Die Tat vom Donnerstag wurde von einer Überwachungskamera aufgezeichnet. Ein Passant erkannte die mutmaßliche Täterin daraufhin am Samstag auf einer Straße und rief die Polizei.
Die Frau aus der Bronx habe ihr 46 Jahre altes Opfer am Donnerstagabend vor den Zug gestoßen, weil sie geglaubt habe, dass es sich um einen Hindu oder Muslim handelte, teilte der Bezirksstaatsanwalt von Queens, Richard Brown, am Samstag mit. Die 31-Jährige sagte zur Polizei: "Ich habe den muslimischen Mann auf die Schienen geschubst, weil ich Hindus und Muslime hasse." Der Auslöser für diesen Hass seien die Anschläge vom 11. September 2001.
Der Vorfall ereignete sich am Donnerstagabend an einer U-Bahn-Station im Stadtteil Queens. Bei dem Opfer handelt es sich nach Medieninformationen um einen 46-jährigen in Indien geborenen Hindu. Zeugen zufolge führte die Frau Selbstgespräche, als sie den Bahnsteig entlangging.
Der Mann hatte ihr offenbar den Rücken zugewandt und konnte sie nicht sehen, als sie ihn von hinten auf die Gleise stieß. "Der Beschuldigten wird vorgeworfen, getan zu haben, was der Albtraum eines jeden U-Bahn-Benutzers ist. Plötzlich und sinnlos vor einen einfahrenden Zug gestoßen zu werden", sagte Brown laut New York Times. Der Frau drohen im Fall ihrer Verurteilung 25 Jahre Haft.
Erst Anfang Dezember hatte es in New York einen ähnlichen Vorfall gegeben. Damals stieß ein geistig verwirrter Mann einen 58-Jährigen bei einem Kampf vor eine einfahrende U-Bahn in Manhattan. Der Mann wurde ebenfalls getötet, der Angreifer des Mordes angeklagt.