Überlebende aus Trümmern geborgen
Zwei Tage nach dem schweren Erdbeben in Taiwan haben Rettungskräfte zwei Menschen lebend aus den Trümmern eines Hochhauses gerettet. Zunächst wurde am Montag eine Frau geborgen. "Hier bin ich", rief die Frau Angaben der Eastern Broadcasting Corporation zufolge, als Retter durch den Schutt gruben, um sie zu finden. Einem Behördenvertreter zufolge kamen ihr Mann und ihr zweijähriger Sohn bei dem Unglück ums Leben.
Anschließend wurde Fernsehsendern zufolge ein Mann aus den Trümmern gezogen. Er wurde per Kran aus den Trümmern des 16-stöckigen Gebäudes geborgen.
Rettungsarbeiten dauern an
Mehr als 100 Personen werden noch vermisst und es wird befürchtet, dass sie unter dem eingestürzten Hochhaus in der besonders stark betroffenen Stadt Tainan verschüttet sind. Mindestens 35 Menschen kamen bei dem Beben der Stärke von 6,4 ums Leben, die meisten von ihnen in dem Wohnkomplex.
Die Rettungsarbeiten dauerten an. "Wir haben noch nicht aufgegeben", sagte der Bürgermeister von Tainan.
Der Einsturz des 1994 errichten Gebäudes mit 17 Stockwerken schürte Fragen bezüglich der Qualität der Baumaterialien und Verarbeitung. Die designierte Präsidentin Tsai Ing-wen sagte bei einem Besuch in Tainan, es müsse sichergestellt werden, dass alte Gebäude solchen Naturkatastrophen standhielten. Am Montag wurde auch der amtierende Präsident Ma Ying Jeou am Unglücksort erwartet.
Chinas Präsident Xi Jinping sprach den Familien der Opfer sein Beileid aus und bot Hilfe an, wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. Das demokratisch regierte Taiwan wird von China als abtrünnige Provinz betrachtet, die notfalls auch mit Gewalt unter die Kontrolle der Pekinger Führung gebracht werden könnte.