Entschädigung für Bauern:Indisches Gericht will ganzen Zug beschlagnahmen lassen

Vor 17 Jahren haben zwei Landwirte in Indien Ackerland abgegeben, damit eine neue Bahnstrecke gebaut werden kann. Doch die staatliche Eisenbahngesellschaft zahlt nicht - trotz mehrerer Gerichtsurteile. Jetzt greifen die Richter durch.

Mit einer ungewöhnlichen Anordnung übt ein indisches Gericht einem Zeitungsbericht zufolge Druck auf die Bahn aus: Wenn zwei Bauern nicht endlich ausstehendes Geld für ihr Land erhalten, sollen sie einen ganzen Zug als Entschädigung bekommen, wie die Zeitung Times of India berichtet.

Die staatliche Eisenbahn kaufte das Ackerland der beiden demnach schon vor 17 Jahren, um die Strecke zwischen Una und Amb bauen zu können. Dafür sollten die Bauern aus dem nordindischen Bundesstaat Himachal Pradesh zusammen umgerechnet etwa 50 000 Euro bekommen. Doch die Bahn habe trotz mehrerer Gerichtsentscheide bislang nicht gezahlt.

Deswegen ordnete das Gericht in Una laut dem Zeitungsbericht vom Dienstag nun an: Wenn bis Donnerstag kein Geld gezahlt wird, soll der normalerweise ein Dutzend Waggons umfassende Janshatabdi-Express-Zug um 5 Uhr am Bahnhof in Una angehalten und beschlagnahmt werden.

Der Anwalt der beiden Bauern sagte der Zeitung, er habe dem Gericht vier verschiedene Züge vorgeschlagen. "Und das Gericht hat sich für den Janshatabdi entschieden."

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