Drogenkrieg in Mexiko:Schmutzige Geldsucht

Trauriger Rekord: Im mexikanischen Drogenkrieg sind in diesem Jahr schon mehr Menschen gestorben als im vergangenen. 2008 waren es 1653, 2009 sind es bereits 1701.

Sie hoffen auf einen Weg aus der Armut und machen dabei vor Menschenleben schon lange nicht mehr Halt: In der mexikanischen Grenzstadt Ciudad Juarez gibt es einen neuen traurigen Rekord. Bis zum Wochenende wurden in der von Kämpfen rivalisierender Drogenbanden terrorisierten Stadt in diesem Jahr bereits 1701 Menschen ermordet - und damit mehr als im gesamten Vorjahr.

Angehörige trauern auf dem Friedhof von Ciudad Juarez im Norden von Mexiko: Der 38-jährige Francisco Arreola war mit neun weiteren Personen von unbekannten Attentätern getötet worden, die auf das Anexo de Vida, eine Drogenentzugsklinik, einen Anschlag verübt hatten. (Foto: Foto: AP)

Allein am Samstag und Sonntag starben nach Angaben der Justizbehörden in Ciudad Juarez am Samstag 14 Menschen im Drogenkrieg. In den nördlichen Bundesstaaten Sonora und Chihuahua gab es insgesamt 22 Mordopfer, darunter zwei Kinder im Alter von zwei und fünf Jahren.

Ciudad Juarez ist die Stadt mit der höchsten Mordrate weltweit. Im Jahr 2008 gab es dort 1653 Mordopfer, das sind 130 Morde pro 100.000 Einwohner. Rivalisierende Rauschgiftkartelle machen sich in der Grenzregion die lukrativen Schmuggelrouten für Drogen in die USA streitig.

Im Zuge ihrer Offensive gegen das organisierte Verbrechen hatte die mexikanische Regierung 50.000 Soldaten an mehrere Brennpunkte des Landes entsandt. Allein in Ciudad Juarez sind 8500 Soldaten stationiert. Der Drogenmafia werden etwa 14.000 Morde seit Amtsantritt des konservativen Präsidenten Felipe Calderon Ende 2006 angelastet.

© sueddeutsche.de/AFP/abis/gal - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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