Big Ben:Zeit wird's

Dringende Reparatur: Die Uhr des Big Ben in London muss überholt werden. (Foto: Sang Tan/AP)

Der wahrscheinlich berühmteste Glockenschlag der Welt wird wohl für vier Monate verstummen: Die Uhr des Big Ben in London muss demnächst dringend repariert werden. Auch andere britische Bauwerke sind marode.

Von Björn Finke

Ding-dang-ding-dong. Dang-dang-ding-dong. Der Glockenschlag des Big Ben in London ist weltbekannt. Er steht für Großbritannien wie die roten gusseisernen Telefonzellen, die klobigen schwarzen Taxis und das erfrischend abwechslungsreiche Wetter. Doch bald könnten die Glocken an der Spitze des Elizabeth Towers, des Uhrenturms des britischen Abgeordnetenhauses, verstummen. Mehrere britische Medien zitieren aus einem Bericht des Parlaments, demzufolge die gigantische Uhr dringend repariert werden muss. Der Glockenschlag wird auch The Voice of Britain genannt, die Stimme Großbritanniens. Diese Stimme müsste dann während der Renovierung für immerhin vier Monate schweigen, heißt es - ungewöhnlich lange.

Es wäre keine Premiere: Im Ersten Weltkrieg wurden die Glocken und die Lichter der Ziffernblätter für zwei Jahre abgeschaltet, damit der Turm Piloten deutscher Zeppeline nicht beim Navigieren hilft. Zum ersten Mal war Big Ben im Juli 1859 ertönt. Ursprünglich ist das nur der Spitzname der größten der fünf Glocken der Uhr gewesen, aber heute ist damit oft die ganze Uhr oder der gesamte Turm am Palace of Westminster, dem britischen Parlament, gemeint. Der Durchmesser der Ziffernblätter beträgt fast sieben Meter. Um sie zu reinigen, müssen sich Putzleute mühsam abseilen, wie es auf dem Bild vom August vergangenen Jahres zu sehen ist.

Doch nicht nur die weltberühmte Uhr muss repariert werden. Der komplette Palace of Westminster ist schwer marode; seine Renovierung könnte Jahre oder gar Jahrzehnte dauern, meinen Fachleute. Viel zu tun am Themse-Ufer.

© SZ vom 20.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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