Berlin:Pretty Buddha

Abstecher ins Kanzleramt: Vor der Eröffnung der Berlinale hat Schauspieler Richard Gere bei Angela Merkel vorbeigeschaut, um über Menschenrechte in Tibet zu reden.

Von Verena Mayer

Bevor Hollywoodstars bei der Berlinale erscheinen, gehen sie gern ins Kanzleramt. Diese noch junge Tradition hat im vergangenen Jahr George Clooney begründet, der vor seiner Filmpremiere erst einmal bei Angela Merkel vorbeischaute, um mit ihr über die Flüchtlingspolitik zu reden. In diesem Jahr ist Richard Gere in der Stadt und auch er saß am Donnerstag bei der Kanzlerin auf dem Sofa. Im dunklen Anzug und mit Gebetsbändchen am Handgelenk. Thema waren die Menschenrechte in Tibet, für die sich der Buddhist seit Langem einsetzt, der 67-Jährige ist ein Freund des Dalai Lama. Man plauderte bei Kaffee und Sprudel, fünfzehn Minuten länger als die geplante halbe Stunde, dann musste Gere weiter. Am Abend wurde er auf der Berlinale erwartet. Für die Filmfestspiele waren die Leute seit Stunden vor den Kinos Schlange gestanden, viele hatten dort übernachtet, um an Tickets zu kommen. Auch am Roten Teppich ließen sich die zahlreichen Besucher nicht von der klirrenden Kälte und den Sicherheitskontrollen abschrecken, die seit dem Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt zum Alltag gehören. Neben deutschen Filmgrößen waren auf dem Roten Teppich auch US-Schauspielerin Maggie Gyllenhaal, Topmodel Toni Garrn und Künstler Ai Weiwei zu sehen. Aber wo war Richard Gere? Der hatte sich lieber zu einem Seiteneingang hineingeschlichen. War ja auch kalt.

© SZ vom 10.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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